Kleine Dosen an Drogen wie LSD sind im Silicon Valley der Renner – sie sollen für mehr Kreativität sorgen

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Kalifornien steht nicht nur für die Hippie-Bewegung, sondern auch für Big Tech – und die zwei Phänomene sind enger miteinander verbunden, als es oft den Anschein hat. Legendär sind etwa die Anekdoten von Apple-Gründer Steve Jobs, der in seiner Studienzeit mit Freunden LSD nahm und nach Indien reiste. Die LSD-Trips sollen ihn inspiriert haben, behaupten manche; Fakt ist, dass Jobs nach dem Durchbruch von Apple seinen Drogenkonsum beendete.

"Rohes Wasser" und die Unsterblichkeit

Aber die Idee des "Transzendierens" und des Steigerns der eigenen Leistungsfähigkeit bleibt im Silicon Valley vorherrschend. Man denke beispielsweise an Paypal- und Palantir-Mitgründer Peter Thiel, der Sterben für überholt hält. Immer wieder gewinnen neue Trends an Fahrt, die das Maximum aus dem Menschen herausholen soll. Zuletzt war das etwa "rohes Wasser", das direkt aus Flüssen und Seen gewonnen wird (und gesundheitsschädlich sein kann).

Microdosing

Ein weiterer Hype ist das sogenannte Mikrodosieren von Drogen, vor allem von LSD. Es soll für ein "besseres Leben" und mehr Kreativität sorgen. Das behauptet etwa der US-Amerikaner Paul Austin, der den "verantwortungsvollen Konsum" von Drogen steigern will. LSD solle etwa helfen, in den "Flow" zu kommen, sagt er im Interview mit der NZZ. Vor allem in der Techszene soll Mikrodosieren gang und gäbe sein.

Doch Experten warnen davor, dass die Langzeitrisiken der Praxis nicht bekannt sind. Außerdem könne man unabsichtlich doch eine reguläre Dosis nehmen und dann "während der Arbeitszeit trippen", wie die BBC berichtet. (red, 22.4.2018)