Wilfried Haslauer II. bleibt Landeshauptmann von Salzburg.

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Es war ein souveräner Start-Ziel-Sieg. Wilfried Haslauer konnte am Sonntag für sich und die ÖVP Platz eins in Salzburg souverän verteidigen. Haslauer junior wird damit voraussichtlich weitere fünf Jahre Salzburger Landeshauptmann bleiben. Sein Vater Wilfried Haslauer I. war von 1977 bis 1989 Landeshauptmann.

Geplant war die Politkarriere nicht. Obwohl Haslauer als CVer (Rheno-Juvavia) und Chef des schwarzen Ideologiezirkels Seebrunner Kreis immer bestens vernetzt war, war er mit seinem Anwaltsberuf sichtlich zufrieden. 2004 musste er aber auf Drängen der Partei den glücklos agierenden Franz Schausberger an der Parteispitze ablösen. In der Folge diente er neun Jahre als Landeshauptfraustellvertreter unter der Sozialdemokratin Gabi Burgstaller.

Erst der Spekulationsskandal und die vorgezogene Landtagswahl 2013 eröffneten ihm die Chance, die aus Sicht der Schwarzen "natürliche Ordnung" an der Salzach wiederherzustellen. Trotz herber Verluste und eines historischen Tiefststands von 29 Prozent konnte er die noch tiefer gefallene SPÖ mithilfe der Grünen und des inzwischen wieder von der Bildfläche verschwundenen Teams Stronach von der Landesspitze verdrängen.

Was dann folgte, war Polittaktik aus dem Lehrbuch: Ohne viel öffentlichen Aufhebens übernahm die 29-Prozent-Partei wieder das Land. Debatten darüber blieben aus. Die oppositionelle SPÖ lag am Boden, und mit den Grünen hatte man einen neuen Koalitionsstil vereinbart: Nur keine öffentlichen Koalitionskonflikte, lautete das Mantra.

Ähnlich kühl kalkulierend wirkt auch Haslauers bundespolitisches Engagement. Ein einst angebotenes Ministeramt schlug er aus. Kanzler Sebastian Kurz unterstützt er – allerdings nur bis zur Landesgrenze. Die Salzburger ÖVP bleibt schwarz. Und Ansinnen aus Wien, die föderale Struktur der Gebietskrankenkasse abzuschaffen, stoßen auf wenig Gegenliebe.

Auch wenn Haslauer nicht unbedingt der volksnahe Bierzeltpolitiker ist: In Salzburg wird er von hohen Sympathiewerten getragen. Auch seine zuletzt spürbar gewordene "Vorliebe für prunkvolle Inszenierungen", wie die APA manchen etwas barock geratenen Auftritt vornehm umschreibt, hat daran wenig geändert.

Privat lebt der konservative Jurist übrigens moderner als manche seiner Parteifreunde: Der Vater von vier Kindern ist schon zum dritten Mal verheiratet. (Thomas Neuhold, 23.4.2018)