Wien – Unter den 25 gefragtesten Malern auf dem Kunstmarkt befindet sich nach einer aktuellen Studie gegenwärtig keine einzige Frau – und kein Österreicher. Als erste Künstlerin steht die abstrakte Expressionistin Joan Mitchell mit einem Auktionsumsatz von 31 Mio. Dollar (25,2 Mio. Euro) im Vorjahr auf dem 51. Platz. Erfolgreichster Austrokünstler ist Altmeister Gustav Klimt auf Platz 26.

Diese Reihungen gehen aus dem neuen Kunstindex des deutschen "manager magazin" hervor, den der Ökonom Roman Kräussl von der Luxembourg School of Finance ermittelt hat. Als Grundlage dienen Daten von mehr als 700 Auktionshäusern und insgesamt über fünf Millionen Verkäufe. Dabei finden sich unter den Top 500 überhaupt nur 19 Frauen.

Das Ranking führt Leonardo da Vinci mit einem Umsatz von 450 Millionen Dollar an – erzielt allerdings mit nur einem einzigen Werk: Im November 2017 erwarb das Kulturministerium von Abu Dhabi das um 1500 entstandene Bild "Salvator Mundi" des Renaissancekünstlers für den neuen Louvre Abu Dhabi. Es ist damit das bisher teuerste je ersteigerte Kunstwerk. Es folgen der spanische Maler Pablo Picasso (1881-1973) mit 415 Millionen Dollar und der US-Künstler Jean-Michel Basquiat (1960-1988) mit 335 Millionen Dollar. Klimt kommt auf 73,28 Mio. US-Dollar.

"Frauen sind außen vor im Topsegment des Markts, in das 80 Prozent des Geldes fließen", wird Kräussl zitiert: "Kunst von Frauen erzielt bei Auktionen im Durchschnitt nur halb so hohe Preise wie Werke von Männern."

Die Abwesenheit von Frauen im Index lasse sich nur zum Teil damit erklären, dass sie erst im 20. Jahrhundert vollen Zugang zu den Akademien bekamen. Doch selbst unter den Top 20 der nach 1950 geborenen Künstler finden sich nur drei Frauen: Die Südafrikanerin Marlene Dumas (17 Millionen Dollar), die britische Malerin Cecily Brown (15 Millionen) und die aus Nigeria stammende Künstlerin Njideka Akunyily Crosby (10 Millionen). Österreicherinnen finden sich auf der Top-20-Liste der Frauen nicht. (APA/dpa, 22.4.2018)