Der Berberaffe im Tiergarten Schönbrunn lässt sich seinen Eislutscher schmecken. Ob er süß ist, ist nicht überliefert.

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Berlin – Um Zucker und Salz zu sparen, arbeiten laut einem Bericht derzeit alle großen Handelsketten in Deutschland an neuen Rezepturen für ihre Eigenmarken. Marktführer Edeka habe nach eigenen Angaben unter anderem bei Cerealien, Feinkost- und Nudelsoßen den Zuckeranteil inzwischen um bis zu 30 Prozent reduziert, berichtete der Berliner "Tagesspiegel" am Sonntag.

Rewe wolle dieses Jahr mindestens hundert zucker- und salzreduzierte Pilotprodukte ins Sortiment nehmen. Die Metro-Tochter Real habe bereits für mehr als 150 Erzeugnisse neue Rezepturen mit weniger Zucker eingeführt, auch Kaufland biete bei vielen Produkten wie Cerealien oder Joghurt weniger süße Varianten an, schrieb die Zeitung. Aldi Nord habe nach eigenen Angaben den Zuckergehalt von Frühstückscerealien, Fruchtkonserven, Molkereiprodukten und Getränken gesenkt, Lidl wolle den Zucker- und Salzgehalt bei seinen Eigenmarken um ein Fünftel reduzieren.

Konsumentenschützer begrüßten die Offensive der Händler, warnten aber vor Augenauswischerei. "Die entscheidenden Fragen sind doch: Wie wird reduziert? Und trägt es dazu bei, das Lebensmittelangebot gesünder zu machen?", sagte Sophie Herr, Ernährungsexpertin des deutschen Bundesverbands der Verbraucherzentralen, dem "Tagesspiegel". Wenn Zucker durch künstliche Süßungsmittel oder Fett ersetzt werde, sei dies kritisch. "Unternehmen werben zwar damit, dass sie den Zuckergehalt senken, aber nicht, dass sie gleichzeitig den Fettanteil erhöhen", warnte die Konsumentenschützerin. (APA, 22.4.2018)