Bob Jungels bringt seine Attacke zu einem gelungenen Ende.

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Lüttich – Der Luxemburger Bob Jungels hat den Radklassiker Lüttich–Bastogne–Lüttich gewonnen und damit seinen ersten Sieg bei einem großen Eintagesrennen gefeiert. Der 25-Jährige aus dem Team Quick Step-Floors setzte sich bei der 104. Auflage des ältesten Radsport-Monuments der Welt über 258 Kilometer von Lüttich nach Ans mit 37 Sekunden Vorsprung auf den Kanadier Michael Woods (EF Education First-Drapac) und den Franzosen Romain Bardet (AG2R) durch. Der Niederösterreicher Patrick Konrad, am Mittwoch Zehnter beim Fleche Wallonne, kam diesmal nicht ins Spitzenfeld.

"Ich hätte nicht geglaubt, dass ich mit meiner Attacke durchkomme. Ich habe so lange auf einen großen Sieg gewartet, die harte Arbeit hat sich endlich ausgezahlt", sagte Jungels. Der Luxemburger Landesmeister hatte im Januar einen heftigen Unfall unverletzt überstanden, als in Südafrika ein Lkw in seine Trainingsgruppe gerast war. Dabei hatte sich sein Teamkollege Petr Vakoc (Tschechien) schwere Verletzungen zugezogen.

Der spanische Vorjahressieger Alejandro Valverde (Movistar) verpasste am ersten Todestag seines bei einem Trainingsunfall gestorbenen Freundes Michele Scarponi seinen fünften Triumph bei "La Doyenne" als 13. deutlich, alleiniger Rekordsieger bleibt damit Eddy Merckx mit fünf Siegen.

Kurz nach dem Start hatte sich eine neunköpfige Fluchtgruppe gebildet, ansonsten blieb das Rennen über lange Zeit fast schon traditionell ereignisarm. Erst als der letzte Ausreißer rund 30 Kilometer vor dem Ziel gestellt war, kam Bewegung ins Feld. Es entstand eine Spitzengruppe mit den meisten Favoriten, aus denen 19 Kilometer vor Schluss Jungels die entscheidende Attacke fuhr.

Lüttich–Bastogne–Lüttich bildet traditionell den Abschluss der Frühjahrsklassiker. Das Rennen zählt neben Mailand–Sanremo (März), der Flandern-Rundfahrt, Paris–Roubaix (beide April) und der Lombardei-Rundfahrt (13. Oktober) zu den fünf "Monumenten des Radsports". Zudem endete mit Lüttich–Bastogne–Lüttich die Ardennen-Trilogie, die das Amstel Gold Race und den Fleche Wallonne einschließt.

Das zum erst zweiten Mal ausgetragene Damenrennen über 136 km gewann wie bei der Premiere die niederländische Olympiasiegerin Anna van der Breggen. Die Oberösterreicherin Martina Ritter belegte den 50. Rang. (sid, red, 22.4.2018)

Lüttich–Bastogne–Lüttich, Sonntag

1. Bob Jungels (LUX) Quickstep 6:24:44 Std.
2. Michael Woods (CAN) EF +37 Sek.
3. Romain Bardet (FRA) AG2R gleiche Zeit
4. Julian Alaphilippe (FRA) Quickstep 39
5. Domenico Pozzovivo (ITA) Bahrain
6. Enrico Gasparotto (ITA) Bahrain alle gleiche Zeit

Weiters:
27. Patrick Konrad (AUT) Bora 3:07 Min.
62. Michael Gogl (AUT) Trek 8:50