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Ob das die Versicherung den iPhone-Unfall glaubt oder nicht, könnte künftig Künstliche Intelligenz" entscheiden.

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Versicherungen sind jedes Jahr mit interessanten Phänomenen konfrontiert. Vor Fußball-Großereignissen melden Kunden gehäuft defekte TV-Geräte. Und Handyversicherer bemerken erstaunlich viele schadhafte iPhones, wenn Apple neue Modelle präsentiert.

Das legt nahe, dass einige dieser Schadensfälle mutwillig herbeigeführt wurden. Doch die Erkennung, welcher Antrag auf Ersatz für die alte Flimmerkiste nun ehrlich ist und wo nachgeholfen worden sein könnte, ist nicht leicht. Doch die Unternehmen rüsten auf und schicken Künstliche Intelligenz auf die Jagd nach Versicherungsbetrügern, berichtet Heise.

Immer mehr Automatisierung

Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft geht davon aus, dass von knapp 51 Milliarden an ausgezahlten Euros rund vier bis fünf Milliarden erschlichen wurden. Dabei unterscheidet man zwischen Gelegenheitsbetrug und gewerbsmäßigem Vorgehen. Profis würden mittlerweile vor allem Online-Versicherer gezielt auf die Zuverlässigkeit ihrer Betrugserkennungssysteme prüfen.

Im Moment werden die meisten Versicherungsanträge nach einem relativ einfachen Regelwerk abgewickelt. Bei einem Autoschaden werden etwa die Dauer des Kundenverhältnisses, Zeit, Alter des Fahrers und das Vorhandensein oder Fehlens eines Polizeiberichts berücksichtigt. Immer mehr Fälle werden automatisiert bearbeitet, was auf Dauer aber auch die Anzahl der Betrugsfälle steigen lassen könnte.

KI errechnet Betrugswahrscheinlichkeit

Darum soll den Sachbearbeitern künftig Künstliche Intelligenz zur Seite stehen, wie sie etwa Shift Technologies anbietet. Diese kann viel mehr Daten in die Abschätzung eines Antrags miteinbeziehen, als ich menschlicher Sachbearbeiter. Sie lernt von allen Fällen und wird dabei besser in der Erkennung von Mustern und Zusammenhängen, die auf Betrug hinweisen.

Der Computer soll allerdings nicht alleine entscheiden, sondern als Partner agieren. Er teilt dem menschlichen Sachbearbeiter eine errechnete Betrugswahrscheinlichkeit mit. Liegt diese über einem gewissen Schwellwert, so wird ein Spezialist auf den Fall angesetzt, der Meldung und Schaden genauer unter die Lupe nimmt. (red, 6.5.2018)