Prag – Ein geplantes Fahrradverbot in Teilen des Prager Stadtzentrums empört die Freunde des umweltfreundlichen Verkehrsmittels. Betroffen wären auch viele Touristen, die die tschechische Hauptstadt auf dem Rad erkunden. Die Bürgervereinigung Auto-Mat kündigte am Dienstag an, vor Gericht Klage gegen die Maßnahme einzureichen. Die Stadtverwaltung habe ihre Einwände ignoriert.

Das Verbot soll ab Donnerstag in ausgeschilderten Bereichen der Innenstadt-Fußgängerzone um den Wenzelsplatz gelten. Jeweils zwischen 10 und 17 Uhr müssen Fahrradbesitzer dann einen Umweg nehmen. Die Stadt begründet ihre Entscheidung mit der Sicherheit der Fußgänger. Auto-Mat wendet ein, dass es in den vergangenen zehn Jahren in dem Bereich nur zu drei Zusammenstößen von Radfahrern mit Fußgängern gekommen sei.

Vor zwei Jahren hatte Prag Elektro-Stehroller wie Segways aus dem historischen Zentrum verbannt. Auf der Suche nach einer Alternative sind viele Verleihfirmen, die Touristen ansprechen, seither aufs Fahrrad umgestiegen. Im vorigen Jahr besuchte nach Angaben der Statistikbehörde CSU die Rekordzahl von mehr als 7,6 Millionen Touristen die Stadt mit Sehenswürdigkeiten wie der Karlsbrücke. (APA, dpa, 24.4.2018)