Berlin – Die deutschen Exporteure sind auch wegen der Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump so skeptisch wie seit über einem Jahr nicht mehr. Das Barometer für die Exporterwartungen der Industrie fiel im April um 0,2 auf 15,6 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch zu seiner monatlichen Umfrage unter 2.300 Unternehmen mitteilte. Das ist bereits der fünfte Rückgang in Folge.

"Bei den deutschen Exporteuren kehrt nach und nach Normalität ein", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

USA verschlechtern Stimmung

In den einzelnen Branchen unterscheidet sich die Entwicklung. "Die Unternehmen aus der Metallindustrie gehen von einem geringeren Exportwachstum aus", sagte Fuest. "Hier spiegelt sich die aktuelle Zolldebatte wider." Nach einer sehr guten Entwicklung im Vormonat wurden die Aussichten in der Textil- und Bekleidungsbranche wieder deutlich weniger optimistisch beurteilt. Die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen hingegen gehen vermehrt von einem Anstieg ihres Auslandsgeschäfts aus.

Die deutsche Wirtschaft profitiert derzeit von der guten Weltkonjunktur. Allerdings sind die Risiken zuletzt gestiegen – etwa die Gefahr eines Handelskrieges befeuert durch die Zoll-Politik von Trump. Die EU-Länder sind bisher nur vorübergehend von Strafzöllen auf Stahl und Aluminium ausgenommen. (APA, 25.4.2018)