Ein Hilfskonvoi liefert Mehl in die Ostghouta.

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Brüssel/Moskau – Russland hat die EU und die Vereinten Nationen dafür kritisiert, dass sie zur Syrien-Geberkonferenz in Brüssel keine Vertreter aus dem Bürgerkriegsland selbst eingeladen haben. "Das ist ein Fehler", sagte der russische Delegationsleiter und EU-Botschafter Wladimir Tschischow am Mittwoch zu Beginn des zweiten Konferenztages.

Man rede bei dem Treffen darüber, was das syrische Volk brauche. Da hätte es jemanden geben sollen, der die syrische Bevölkerung vertritt.

Bei der von der EU und den Vereinten Nationen organisierten Syrien-Konferenz wird an diesem Mittwoch auf Ministerebene über neue Hilfszusagen und politische Initiativen zur Beilegung des Konflikts gesprochen werden. Nach rund sieben Jahren Bürgerkrieg sind mittlerweile mehr als 13 Millionen Menschen auf humanitäre Unterstützung angewiesen, darunter über sechs Millionen Binnenvertriebene. Millionen weitere sind in benachbarte Staaten geflohen.

Komplexe Allianzen

Nach Angaben aus EU-Kreisen wurden zu dem Treffen keine Vertreter aus Syrien eingeladen, weil sich Opposition und Regierung in dem Konflikt weiter unversöhnlich gegenüberstehen. Alle Versuche, eine dauerhafte Waffenruhe zu etablieren, scheiterten bisher. Als Ursache dafür gelten vor allem die Interessen anderer Staaten. So unterstützen Russland und der Iran bis heute die Regierung von Präsident Bashar al-Assad – zahlreiche andere Länder hingegen die Rebellen. (APA, 25.4.2018)