Die Entstehung von Psychosen bei Risikopatienten lässt sich mittels bildgebender Verfahren bereits in einem frühen Stadium im Gehirn erkennen. Das ergab eine Studie von Forschern der Universität Basel, der University of Western Ontario und des Lawson Health Research Institute in Ontario. Sie untersuchten die Interaktion von Hirnwindungen und mögliche Störungen dieses Zusammenspiels.

An der Studie nahmen 44 gesunde Kontrollpersonen, 38 Patienten mit einer ersten psychotischen Episode sowie 79 Personen mit erhöhtem Psychose-Risiko teil, von denen später 16 Personen eine voll ausgeformte Psychose entwickelten. Die Nervenbahnen des Gehirns rekonstruierten die Forscher mithilfe von Magnetresonanztomografie und Methoden der mathematischen Graphentheorie, mit der sich ein Netz aus Knotenpunkten beschreiben lässt.

Isolierte Hirnregionen

Die Resultate zeigen: Im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe waren bei den Ersterkrankten und Risikopatienten mit einer späteren Psychose-Transition die Windungen der einzelnen Hirnregionen untereinander weniger gut integriert und stärker isoliert. Zudem ergaben die Analysen, dass sich anhand dieses Verfahrens mit über 80-prozentiger Sicherheit voraussagen ließ, welche der Risikopatienten später an einer Psychose erkrankten und welche nicht.

"Unsere Resultate weisen darauf hin, dass solche Netzwerkanalysen eine individuelle Risikoprognose deutlich verbessern können", wurde Forschungsleiter Andre Schmidt in einer Mitteilung der Universität Basel zitiert. Dies könnte auch den Behandlungserfolg verbessern. Allerdings seien noch Längsschnittstudien mit größeren Stichproben nötig, um die ersten Resultate zu überprüfen und die prognostische Genauigkeit zu verfeinern. (APA, 25.4.2018)