Quantic Dream arbeitet aktuell an "Detroit: Become Human". Dem französischen Entwicklerstudio wurde ein rassistisches und sexistisches Arbeitsklima nachgesagt – das Unternehmen klagt nun die Medien, die dies berichtet hatten.

Foto: Quantic Dream

Das französische Entwicklerstudio Quantic Dream klagt Le Monde und Mediapart aufgrund ihrer Berichte über die Arbeitsbedingungen bei dem Unternehmen. Dies vermeldet Kotaku. Ehemalige Mitarbeiter klagten über das Arbeitsklima bei dem Entwicklerstudio, sie sollen 15 Stunden täglich und 80 Stunden in der Woche gearbeitet haben. Zudem wurden Le Monde 600 Mails mit sexistischen und rassistischen Bildmontagen zugespielt.

"Lächerlich" und "komplett falsch"

Studiochef David Cage bezeichnete die Vorwürfe als "lächerlich". Auch Co-Gründer Guillaume de Fondaumière sagte, dass die Berichte "komplett falsch" seien. In weiterer Folge wurden allerdings rechtliche Schritte gegen Le Monde und Mediapart eingeleitet. Canard PC hatte ebenso über die widrigen Bedingungen berichtet, sie sollen laut Kotaku "Mails mit Drohungen" erhalten haben.

Ein Novum in der Branche

Entwicklerstudios, die Medien aufgrund ihrer Berichterstattung verklagen, ist ein Novum. Details zu dem Verfahren konnten Le Monde und Mediapart nicht verlautbaren. Die Medien arbeiteten länger an der Geschichte zu den Arbeitsbedingungen bei Quantic Dream. Sie führten auch Gespräche mit ehemaligen Mitarbeitern des Studios.

Fairness muss vor Gericht bewiesen werden

Laut Canard PC müssen Le Monde und Mediapart vor Gericht nun beweisen, dass sie bei ihren Berichten mit Fairness und "guten Absichten" vorgegangen sind. Zudem soll bewiesen werden, dass sämtliche involvierte Parteien zuvor benachrichtigt und ihre Sicht der Dinge eingeholt wurde. (dk, 25.04.2018)