Jerusalem – Mutmaßlich jüdische Extremisten haben zwei Autos in einem arabischem Dorf im Norden Israels angezündet. Auf eine Steinmauer waren die Worte "Juden, lasst uns gewinnen" gesprüht, wie das israelische Radio am Mittwoch berichtete. Die Polizei hat nach eigenen Angaben eine Untersuchung eingeleitet.

In den vergangenen Wochen wiederholten sich Schmierereien und Angriffe auf palästinensisches Eigentum im Westjordanland. Vor zwei Wochen verübten ebenfalls mutmaßlich jüdische Extremisten einen Brandanschlag auf eine Moschee im Westjordanland. Die Täter setzten die Eingangstür des muslimischen Gebetshauses in dem Dorf Akraba nahe Nablus in Brand. Außerdem sprühten sie die Worte "Rache" und "Preisschild" in hebräischer Schrift auf eine Wand.

Israel dokumentiert Anstieg von Hassverbrechen

Der Begriff "Preisschild" wird meist von radikalen Siedlern bei Racheakten verwendet. Aktivisten verwendeten diesen Ausdruck meistens, wenn sie sich für Einsätze der israelischen Regierung gegen nicht genehmigte Siedler-Außenposten im Westjordanland rächten.

Der israelische Inlandsgeheimdienst Shin Bet sieht derzeit einen massiven Anstieg bei mutmaßlichen Hassverbrechen gegen Palästinenser. Seit Jahresanfang habe es 13 solcher Vergehen gegeben, teilte der Geheimdienst am Mittwoch mit. 2017 seien es insgesamt acht gewesen.

Die Situation in Israel ist derzeit besonders angespannt. Seit Ende März sind im Gazastreifens bei Zusammenstößen mit israelischen Soldaten 41 Palästinenser getötet worden. Anlass der Proteste ist der 70. Jahrestag der Gründung Israels. Palästinenser sehen diese als Katastrophe an. Die Massenproteste sollen bis zum 15. Mai gehen. (red, APA, 25.4.2018)