Den Haag/Wien – Verdorbenes Fleisch, künstlich gefärbter Thunfisch, gefälschtes Babymilchpulver: Im Rahmen der zum siebenten Mal stattfindenden internationalen Operation "Opson" sind 3.620 Tonnen Lebensmittel und 9,7 Millionen Liter verfälschte oder minderwertige Getränke beschlagnahmt worden. Das gab die europäische Polizeibehörde Europol am Mittwoch in einer Aussendung bekannt.

In Spanien wurde eine Fabrik ausgehoben, in der für den chinesischen Markt bestimmtes verfälschtes Babymilch-Pulver abgepackt wurde. Vier Personen wurden festgenommen. Belgische Behörden schlossen einen Fleischverarbeitungsbetrieb, nachdem Fleischabfälle gefunden worden waren, die nur noch an Tiere hätten verfüttert werden dürfen.

Keine Qualitätsmängel in Österreich

In Österreich wurden Haselnüsse und Fisch untersucht. Beanstandungen in Sachen Qualität gab es nicht, lediglich ein paar Kennzeichnungen waren nicht korrekt. Nach Angaben des Ministeriums für Konsumentenschutz wurde bei einer von insgesamt 32 Proben eine abweichende Fischart identifiziert. Bei der Überprüfung von Haselnüssen wurden in einigen Fällen minimale Mengen nicht deklarierter – günstigerer – Walnüsse und Mandeln gefunden, in Backware mit Haselnüssen darüber hinaus Erdnüsse, Walnüsse, Cashewnüsse und Pistazien. Die Mengen waren aber so gering, dass in keinem Fall der Schwellenwert für die Auslösung einer allergischen Reaktion erreicht wurde.

An der von Europol und Interpol koordinierten Operation "Opson VII" beteiligten sich 67 Länder, so viele wie noch nie. Die Probenziehungen erfolgten von Dezember bis März. 749 Personen wurden festgenommen oder angezeigt und an die 50 kriminelle Netzwerke enttarnt. Der Schmuggel gefälschter oder minderwertiger Lebensmittel sei ein lukratives Geschäft, erklärte Europol. Bemühungen, dieses weltweite Phänomen zu stoppen, würden fortgesetzt. (APA, 25.4.2018)