Der aus Pittsburgh stammende Walter McClintock reiste im Jahr 1896 als Fotograf einer Kommission zur Untersuchung der nationalen Wälder in den Westen der USA. Auf der Expedition wurde er unter anderem von William Jackson begleitet, der als Scout fungierte und Verbindung zu den Stämmen der Ureinwohner herstellte, deren Land sie auf ihrer Reise durchquerten.

Als die Kommission ihre Arbeit beendet hatte, stellte Jackson McClintock der Blackfoot-Gemeinde im Nordwesten von Montana vor. McClintock wurde freundlich aufgenommen und machte in den nächsten zwanzig Jahren mit Unterstützung des Anführers Mad Wolf mehrere tausend Fotos von den Blackfoot, der Landschaft, in der sie lebten, ihrer Kultur und ihrer Zeremonien. Die hinterlassenen Bilder zeigen die Relikte einer seither verloren gegangenen Kultur.

Walter McClintock und sein Pferd Kutenai.
Foto: Beinecke Library [cc;2.0;by]
Tipi von "Cream Antelope".
Foto: Beinecke Library [cc;2.0;by]
Frau und Mädchen im Gras.
Foto: Beinecke Library [cc;2.0;by]
Pferde auf dem Feld.
Foto: Beinecke Library [cc;2.0;by]
Fünf alte Krieger.
Foto: Beinecke Library [cc;2.0;by]
Tipis der Blackfeet.
Foto: Beinecke Library [cc;2.0;by]
Eine Gruppe der Blackfeet auf ihren Pferden.
Foto: Beinecke Library [cc;2.0;by]
Der Enkelsohn.
Foto: Beinecke Library [cc;2.0;by]
Ein Pfad im Gebiet der Blackfoot.
Foto: Beinecke Library [cc;2.0;by]
"Eagle Arrow".
Foto: Beinecke Library [cc;2.0;by]
Tänzer im Dorf.
Foto: Beinecke Library [cc;2.0;by]
Tipis der Blackfeet.
Foto: Beinecke Library [cc;2.0;by]
Blick auf ein Tal.
Foto: Beinecke Library [cc;2.0;by]
zeitpunkte

Die obigen Fotos wurden von McClintock mit einer Laterna Magica erzeugt, ein Projektionsgerät, das vom 17. bis zum 20. Jahrhundert weit verbreitet war und mit dem vor allem im 19. Jahrhundert erste, meist händisch kolorierte Fotografien auf kleinen Glasscheiben, wie mit einem Diaprojektor, an die Wand geworfen wurden.

Im Prinzip handelt es sich um einen Kasten mit einer Öffnung, in dem sich eine Lichtquelle befindet – im 17. Jahrhundert zunächst eine schlichte Kerze oder Öllampe. Später wurden auch elektrische Bogenlampen verwendet. Das Licht dringt durch die Öffnung und durch ein Linsensystem an der Vorderseite des Kastens nach außen. Ein Hohlspiegel hinter der Lichtquelle erhöht dabei die Helligkeit des austretenden Lichtstrahls. In die Bildführung, die zwischen Kasten und Linsensystem angebracht ist, werden die Laternenbilder eingeschoben und mit dem ausfallenden Licht projiziert.

McClintocks Bilder der Blackfoot sind ein hervorragendes Beispiel der Qualität, die mit diesen Laternenbildern erreicht werden konnte. (Kurt Tutschek, 9.5.2018)

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