Ex-Doppel-Europameister Karl Jindrak kehrt zum österreichischen Tischtennis-Verband (ÖTTV) zurück.

Foto: apa/Harald Schneider

Wien – Ex-Doppel-Europameister Karl Jindrak kehrt zum österreichischen Tischtennis-Verband (ÖTTV) zurück, und das hauptberuflich. Der Wiener wurde am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien als neuer ÖTTV-Sportdirektor und damit Nachfolger des in Pension gegangenen Fritz Svoboda vorgestellt. Neu im Amt ist zudem Mathias Neuwirth als ÖTTV-Generalsekretär, er folgt Rudolf Sporrer nach.

Der hatte die Funktion seit 1977 und damit mehr als 40 Jahre lang eingenommen, er trat seine Pension am 1. Februar an. Zur Ruhe hat sich Sporrer aber nicht gesetzt, ist er doch ÖTTV-Vizepräsident für Organisation. "Außerdem bin ich weiterhin bei der ITTF (Weltverband, Anm.) Vizepräsident für das Regelwerk", sagte der Funktionär zur APA – Austria Presse Agentur. Auch der Europaverband (ETTU) würde Sporrer gerne weiter einbinden, der lehnt dies aber ab.

Jindrak sieht gute Zukunft für Nationalteam

Während Neuwirths Aufgaben mehr im organisatorischen Bereich liegen, hat Jindrak u.a. die sportliche Entwicklung der Nationalteams als Aufgabe. Offiziell beginnt seine Arbeit am 1. Juni, er wird sich aber schon bei den am Sonntag beginnenden Team-Weltmeisterschaften in Halmstad um die ÖTTV-Teams kümmern. "Ich sehe für unsere Nationalteams eine gute und schöne Zukunft", erklärte Jindrak.

Der 45-Jährige hatte 2005 in Aarhus mit Werner Schlager EM-Gold im Doppel geholt und ist seit seinem sportlichen Rücktritt 2006 für die ITTF als "Competition Manager" tätig. "Ich werde das auch weiterhin bei einigen Turnieren sein", erläuterte Jindrak. "Das aber nur, wenn sich das mit der Arbeit als ÖTTV-Sportdirektor vereinbaren lässt." ÖTTV-Präsident Hans Friedinger und -Führungsspieler Stefan Fegerl sprachen über die Personalie Karl Jindrak in höchsten Tönen.

Trainingsbedingungen im Fokus

Jindrak meinte, er stehe im Vergleich zu seinem ITTF-Job vor einer großen, komplett neuen Herausforderung. Als Vorteil sieht er es an, dass er selbst Spitzenspieler war. "Ich weiß, wie unsere Spieler ticken. Diese Erfahrung wird mir helfen, um zu helfen." Der Familienvater hat vor, viele Gespräche zu führen und für bestmögliche Trainingsbedingungen zu sorgen.

Seit dem Schließen der Schwechater "Werner Schlager Academy" (WSA) fehlt es an einem Trainingszentrum mit aller nötigen Infrastruktur wie der medizinischen Betreuung. "Wir müssen daran arbeiten, so etwas in der Art wieder zu haben, wo wir auch ausländische Trainingspartner einladen können", meinte Jindrak. Aktuell trainieren die ÖTTV-Herren verstärkt in Stockerau. Auch die Südstadt könnte mehr in den ÖTTV-Blickpunkt rücken, oder aber ein neues Projekt.

"Die WSA geht natürlich ab", räumte Jindrak ein. "So eine ähnliche Trainingsgruppe ist das langfristige Ziel." Fegerl würde das nur begrüßen. Er pendelt derzeit zwischen seinem Club Borussia Düsseldorf und Wien, wo er mit Teamspielerin Li Qiangbing seit 7. Dezember mit Lias einen zweiten Sohn hat. Ab nächster Saison spielt der Niederösterreicher bei Ochsenhausen und damit näher bei Wien, womit er seine Familie rund 50 Tage im Jahr mehr sehen werde. (APA, 26.4.2018)