Paris – Die Außenminister wichtiger westlicher und arabischer Staaten sind in Paris zusammengekommen, um eine neue diplomatische Initiative zur Lösung des Syrien-Konflikts einzuleiten. Nach der Syrien-Geberkonferenz in Brüssel sei dies nun der "Startschuss" für die politischen Bemühungen um eine Friedenslösung, sagte der deutsche Außenminister Heiko Maas vor dem Treffen am Donnerstag.

Neben Gastgeber Frankreich nahmen auch die USA, Großbritannien, Saudi-Arabien und Jordanien an dem Treffen teil. Die Gruppe war bereits für den Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gegründet worden. Deutschland ist zum ersten Mal dabei. Maas machte deutlich, dass Deutschland bereit wäre, bei der Anbahnung von Gesprächen mit Russland eine zentrale Rolle einzunehmen. "Wenn das gewünscht wird, und darüber wird man reden müssen, stünden wir dafür natürlich zur Verfügung", sagte er. "Wir gehen davon aus, dass jeder die Möglichkeiten, die er hat, nutzt, einen Beitrag zu leisten für eine politische Lösung", sagte er.

400.000 Todesopfer

Die USA schickten den Nahost-Beauftragten David Satterfield nach Paris, die anderen fünf Länder waren mit den Außenministern vertreten. Nach dem militärischen Vergeltungsschlag der drei Westmächte aus dem UN-Sicherheitsrat (USA, Großbritannien, Frankreich) für den mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatz der syrischen Regierung von Präsident Bashar al-Assad hatten vor allem Frankreich und Deutschland für eine neue diplomatische Initiative geworben.

In Syrien tobt seit sieben Jahren ein Bürgerkrieg, in dem bisher rund 400.000 Menschen getötet wurden. Bei der Geberkonferenz in Brüssel war für die notleidenden Menschen in Syrien und die Kriegsflüchtlinge in den Nachbarstaaten deutlich weniger Geld zusammengekommen als erwartet. Deutschland gab mit einer Milliarde Euro mehr als Viertel der insgesamt 3,6 Milliarden Euro. An der Konferenz nahmen mehr als 80 Länder teil. (APA, 26.4.2018)