Washington – Die US-geführte Militärkoalition gegen die Jihadisten in Syrien und im Irak hat am Donnerstag die Tötung weiterer Zivilisten bei Luftangriffen eingeräumt. In einer Erklärung hieß es, zwischen dem 27. April und dem 25. Mai 2017 habe es bei drei Luftangriffen 28 zivile Opfer gegeben.

Dies habe die im März abgeschlossene Überprüfung entsprechender Hinweise ergeben. Von 49 Hinweisen seien nur drei als glaubwürdig eingestuft worden.

Besonders viele zivile Opfer gab es demnach bei einem Luftangriff am 27. April 2017 auf die syrische Stadt Raqqa, die von der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) zur Hauptstadt ihres Kalifats erklärt wurde. Dabei seien elf Menschen getötet worden. Am 25. Mai 2017 habe es bei einem Angriff auf IS-Ziele in Majadin in der ostsyrischen Provinz Deir ez-Zor 15 Tote unter der Zivilbevölkerung gegeben. Ein dritter Luftangriff nahe der irakischen Großstadt Mosul am 16. Mai 2017 sei für zwei Zivilisten tödlich ausgegangen.

Mindestens 883 Zivilisten getötet

Die Koalition halte es für "möglich", dass bei ihren Angriffen bis jetzt mindestens 883 Zivilisten ihr Leben verloren, heißt es in der Erklärung. Ende April gab es demnach noch 476 Hinweise, denen nachgegangen werde. Im Zeitraum zwischen August 2014 und Ende März 2018 griff die Koalition nach eigenen Angaben im Irak und in Syrien 29.254 Mal an. Dazu habe es 2135 Hinweise auf mögliche Zivilopfer gegeben, von denen 227 als glaubwürdig erachtet wurden.

Die Nichtregierungsorganisation Airwars, die auf die beiden tödlichsten der drei Luftangriffe hingewiesen hatte, beziffert die Zahl der durch die Militärkoalition getöteten Zivilisten auf mindestens 6.259. (APA, 26.4.2018)