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Ging im Strafraum zu Boden: Stefan Lainer.

Foto: REUTERS/Eric Gaillard

Marseille – Ein nicht geahndetes Elfmeterfoul an Stefan Lainer blieb bei Salzburgs 0:2 gegen Olympique Marseille ein denkwürdiger Moment. Dass die Pfeife des Schotten William Collum beim Stand von 0:1 in der 53. Minute stumm blieb, konnten zahlreiche Salzburger Protagonisten nur schwer fassen. Coach Marco Rose aber gab sich nach dem Hinspiel des Europa-League-Halbfinales beherrscht: "Wir jammern nicht."

Von Jammern konnte nach der Partie zwar keine Rede sein. Aber die Verwunderung über die Fehlentscheidung bei dem Foul an Lainer war nicht zu überhören. "Mittlerweile rennen da sieben bis acht Leute herum", konnte sich Goalie Alexander Walke eine Spitze nicht verkneifen. "Wenn du einläufst, musst du jedem die Hand schütteln, und Friede, Freude Eierkuchen ... Und keiner von denen sieht was", erklärte der Deutsche, um sich schließlich selbst einzubremsen: "Na, ich sag' gar nichts."

"Das war ein ganz klarer Elfmeter"

Die Ausgangslage für das Rückspiel im Europa-League-Halbfinale, das am kommenden Donnerstag in Salzburg steigt, hätte sich durch ein Tor deutlich verbessern können. "Ich verstehe nicht, dass der Schiedsrichter das nicht sieht", meinte Innenverteidiger Andre Ramalho. Auch Mittelfeldmann Valon Berisha konnte es kaum fassen. "Das war ein ganz klarer Elfmeter. Ich verstehe nicht, wie man den nicht geben kann." Seine Reklamationen fruchteten freilich nicht.

Für Hannes Wolf war die Fehlentscheidung "sehr bitter". Fast wortgleich äußerte sich Christoph Freund. "Natürlich regt einen das auf, weil es in einem so wichtigen Spiel extrem bitter ist", erklärte der Sportdirektor. Er erkannte in der Fehlentscheidung aber auch einen gewissen Ausgleich. "Wir haben heuer auch schon ein paar Mal Glück gehabt."

Der Traum lebt

Der Traum vom Finale ist freilich noch nicht geplatzt, das 0:2 ließ die Hoffnung am Leben. Ein neuerlicher Kraftakt in der Red-Bull-Arena wird allerdings vonnöten sein.

Berisha versprühte angesichts des Gezeigten Optimismus. Die Partie habe den "Mut und die Mentalität" des Teams gezeigt. "Wir können stolz darauf sein. Wir haben gesehen, dass etwas geht", sagte der Teamspieler des Kosovo und erinnerte ans Viertelfinale: "Viele haben uns gegen Lazio schon abgeschrieben. Aber wir wissen, dass wir das drehen können." Auch Rose war überzeugt: "Da liegt für uns noch was auf dem Platz." (APA, 27.4.2021)