Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon) und Kriminalhauptkommissar Adam Raczek (Lucas Gregorowicz, re.) werden bei ihrer Ankunft auf dem Hof Zeuge einer Auseinandersetzung von Lennard Kohlmorgen (Jürgen Vogel, Mi.) und seiner Familie.

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Du brauchst eine Pause. Mach dir keine Sorgen. Wer sollte dir drohen wollen? Diagnosen, Ratschläge, gutgemeint. All das prasselt auf Kommissarin Olga Lenski ein, nachdem ein Einbrecher ihre Wohnung verwüstet und sie mit ihrem Kind im Bett beim Schlafen mit dem eigenen Handy gefilmt hat. Es sind Beschwichtigungen, die Sicherheit vorgaukeln sollen, wo keine Sicherheit ist. Aber Auszeit – das klingt schon gut, findet Lenski, und jetzt fängt es erst richtig an.

Denn was als Erholung gedacht war, ist bei dieser Ausgabe von Polizeiruf 110 am Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten erst wieder Arbeit. Demokratie stirbt in Finsternis lautet der Titel des Krimis von Matthias Glasner und Mario Salazar.

In der Aussteigerkolonie wartet Lennard Kohlmorgen (Jürgen Vogel), der mit seiner Frau Valeska (Patrycia Ziolkowska) die "Prepper Community" anführt, eine Gruppe von Individualisten, denen die Katastrophe näher ist als der klare Gedanke, und Lenski, weil labil, lässt sich darauf ein. Auf der anderen Seite stehen gewaltbereite Jugendliche, die sich auf die "Preppers" eingeschossen haben. In der Zwischenzeit sucht Kollege Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) nach dem Missetäter – und dann passiert doch noch ein Mord.

Zum Glück, ist man versucht zu sagen, denn ansonsten bliebe diese Ausgabe lange Zeit blutarm. Die Handlung schleppt sich zunächst, die Figuren sind nervig im "Gutmenschen"-Klischee, bis schließlich die Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes ausbricht und Olga und Adam die Kugeln um die Ohren pfeifen. Die alte Welt matcht sich mit der neuen, die auch nicht besser ist. Das Ende bleibt nah.