Birgit Minichmayr spielte in "3 Tage in Quiberon" Romy Schneiders Freundin Hilde Fritsch.

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Berlin – Das Romy-Schneider-Drama "3 Tage in Quiberon" ist der große Sieger beim 68. Deutschen Filmpreis. Der Film von Emily Atef erhielt die Goldene Lola als bester Film sowie sechs weitere Trophäen. Silber ging an das NSU-Drama "Aus dem Nichts" von Fatih Akin und Bronze an "Western" von Valeska Grisebach. Die Oberösterreicherin Birgit Minichmayr wurde als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.

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Die 41-Jährige wurde für ihre Darstellung in dem Drama "3 Tage in Quiberon" der deutsch-iranischen Regisseurin Atef geehrt. In dem Schwarz-Weiß-Film spielt Minichmayr die beste Freundin der mit dem Leben hadernden Romy Schneider (1938-1982). "2018 ist so, so gut zu mir", rief Minichmayr begeistert, als sie die Trophäe bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises entgegennahm.

Atef erhielt die Lola für die beste Regie. Als beste Schauspielerin wurde Marie Bäumer für ihre Darstellung der Romy Schneider ausgezeichnet. Für die beste männliche Nebenrolle wurde Robert Gwisdek ausgezeichnet, der in dem Film den "Stern"-Reporter Michael Jürgs spielt. Der Film von Emily Atef erhielt auch die Preise für die beste Filmmusik sowie für die beste Kamera/Bildgestaltung. Er war mit zehn Nominierungen als der große Favorit ins Rennen gegangen.

Die Lola als bester Schauspieler erhielt Franz Rogowski. Der 32-Jährige wurde für seine Rolle in der Liebesgeschichte "In den Gängen" geehrt. Die Lola für das beste Drehbuch bekamen Regisseur Fatih Akin und sein Co-Autor Hark Bohm für "Aus dem Nichts".

"Beuys" bester Dokumentarfilm

Die Lola für den besten Kinderfilm ging an "Amelie rennt". Als bester Dokumentarfilm wurde "Beuys" von Andres Veiel über den Künstler Joseph Beuys (1921-1986) gekürt. Die Lolas sind die wichtigste Auszeichnung für das deutsche Kino. Durch die Gala führte Schauspieler Edin Hasanovic ("Brüder", "Nur Gott kann mich richten").

Die Lolas sind die wichtigste Auszeichnung für das deutsche Kino. Der 78-jährige Regisseur, Schauspieler und Autor Hark Bohm ("Nordsee ist Mordsee") wurde als Ehrenpreisträger für herausragende Verdienste um den deutschen Film ausgezeichnet. Die undotierte Lola für den "besucherstärksten deutschen Film des Jahres" ging an Autor und Regisseur Bora Dagtekin für die Komödie "Fack ju Göhte 3" mit mehr als sechs Millionen Besuchern.

Die Präsidentin der Deutschen Filmakademie, Iris Berben, sagte zuvor, die längst überfällige Debatte um Sexismus und Machtmissbrauch in der Filmbranche müsse ohne Häme und Ausgrenzung geführt werden. Sie wehre sich dagegen, dass Männer per se unter Generalverdacht gestellt würden. Aber wo es Einschüchterung und Mobbing gebe, müsse es heißen: "Eure Zeit ist vorbei. Nehmt euch mal 'ne Auszeit." Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sagte: "Gleichberechtigung haben wir erst dann, wenn die künstlerischen Leistungen von Frauen ebenso anerkannt sind wie die von Männern." (APA, 27.4.2018)