Washington – US-Verteidigungsminister Jim Mattis hat sich nach dem Korea-Gipfel optimistisch gezeigt. Fragen nach der Zukunft der US-Truppen in Südkorea wich er aber aus. Es sei wichtig, den Prozess der Annäherung voranzutreiben, ohne dabei Voraussetzungen und Vorbedingungen zu stellen, sagte Mattis am Freitag in Washington. Ob die USA ihre in Südkorea stationierten Truppen nach einem Friedensabkommen zwischen den beiden koreanischen Staaten abziehen würden, ließ Mattis offen. Damit würden sich Diplomaten befassen, wenn es einen Friedensvertrag gebe.

Nach dem Treffen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un und des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In hieß es in der Abschlusserklärung, gemeinsam mit den USA und China werde noch in diesem Jahr der nach dem Korea-Krieg 1953 geschlossene Waffenstillstand beider Koreas in einen Friedensvertrag überführt.

Die beiden Staaten wollen zudem die geteilte Halbinsel schrittweise von Atomwaffen befreien. So hat der Norden bereits angekündigt, seine Atomtestanlage in Punggye Ri abzubauen. Wissenschaftler zeigen sich allerdings uneins, ob das tatsächlich geschehen wird, geschweige denn wie es überprüft werden könnte. Möglicherweise ist das Tunnelsystem unter dem Berg Mantap im Nordosten des Landes ohnehin beim jüngsten Test so stark beschädigt worden, dass weitere Versuche nicht mehr möglich sind. Dem widersprachen jedoch Mitarbeiter des US-Geheimdienstes. "Es gibt keinen Grund für die Schlussfolgerung, dass die Testanlage Punggye Ri nicht mehr funktionsfähig ist", sagten die Insider. Selbst wenn einer der Tunnel eingestürzt sein sollte, könnten andere noch immer benutzbar sein. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat zwar den Atomreaktor Yongbyon besuchen dürfen, Punggye Ri jedoch noch nie. (Reuters, 27.4.2018)