Gaza/Jerusalem – Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den wichtigsten Hafen des Gazastreifens beschossen. Der Angriff am Freitagabend habe sich gegen sechs "militärische Ziele" der radikalislamischen Hamas-Organisation gerichtet, erklärte die Armee. Nach palästinensischen Angaben wurde niemand verletzt, zwei Schiffe im Hafen von Gaza seien beschädigt worden.

Zuvor waren am Freitag bei neuerlichen Protesten an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel drei Palästinenser erschossen worden. Im Gazastreifen versammeln sich seit dem 30. März jeden Freitag tausende Demonstranten zu Protesten an der Grenze zu Israel. Dabei kommt es immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen mit dem israelischen Militär. Seit Beginn der Proteste wurden bereits 44 Palästinenser getötet.

Proteste bis Mitte Mai

Die Palästinenserproteste sollen noch bis Mitte Mai andauern. Israel feiert am 14. Mai den 70. Jahrestag seiner Staatsgründung. Am gleichen Tag soll die US-Botschaft auf Beschluss von US-Präsident Donald Trump von Tel Aviv nach Jerusalem umziehen.

Am 15. Mai jährt sich zum 70. Mal die Nakba (deutsch: Katastrophe oder Unglück). An diesem Tag erinnern die Palästinenser an die Vertreibung und Flucht von rund 760.000 Landsleuten, die 1948 auf die Gründung des Staates Israel folgten. (APA, 28.4.2018)