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Britische Aktivisten wollen US-Präsident Trump über den Umweg der Charts zeigen, was sie von ihm halten.

Foto: AP / Yong Teck Lim

London – Das Datum ist ohnehin symbolbeladen, jetzt wird der Freitag, 13. Juli 2018, auch zum Zielpunkt einer neuen Anti-Trump-Kampagne. Britische Online-Aktivisten fordern ihre Anhänger auf, in der Zeit zwischen 6. und 12. des Monats fleißig den mittlerweile 14 Jahre alten Greenday-Song "American Idiot" herunterzuladen. Dieser soll damit pünktlich zum "Arbeitsbesuch" des amerikanischen Präsidenten zur Nummer eins aufsteigen – und Trump deutlich machen, was viele Briten von ihm halten.

Zahlreiche Anti-Trump-Initiativen

Schon zuvor hatte es einigen Widerstand gegen die Visite gegeben. Londons Bürgermeister Sadiq Kahn hatte schon vor Monaten deutlich gemacht, dass er den US-Präsidenten in seinem Land nicht willkommen heißen würde, einzelne Londoner Bezirke haben diese Ansicht gar in Gesetzesform gegossen.

Russische Medien präsentierten die Kontroverse zwischen Donald Trump und Londons Bürgermeister Sadiq Khan als handfesten Streit.
RT UK

Bürgerinitiativen hatte zudem schon während des Wahlkampfes 2016 ein Betretungsverbot für den damaligen Kandidaten in Großbritannien gefordert, weil dieser mit seinen xenophoben und islamfeindlichen Aussagen Verhetzung betreibe. Und auch der Sprecher der Unterhauses John Bercow hatte klargemacht, dass er den amerikanischen Staatschef in seinem Haus nicht empfangen würde. Auch deshalb wurde es statt eines hochoffiziellen Staatsbesuch eben ein "Arbeitsbesuch". Ganz erfolglos scheint die Aktion, "American Idiot" noch einmal zu Glanz zu verhelfen, vor diesem Hintergrund nicht.

Margaret Thatcher, "The Witch Is Dead"

Es wäre nicht der erste Versuch, aus den britischen Charts politisches Kapital zu schlagen: Kontrovers war etwa die Kampagne, "Ding Dong! The Witch Is Dead" nach dem Ableben von Expremierministerin Margaret Thatcher 2013 zur Nummer eins zu machen. Die Organisatoren scheiterten knapp, der Song aus dem Film "Der Zauberer von Oz" schaffte es immerhin auf Rang zwei. (red, 29.4.2018)