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Die Telekom-Tochter T-Mobile US fusioniert mit Sprint.

Foto: Reuters/Ruvic

Die Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US und der kleinere Rivale Sprint haben sich auf eine Fusion geeinigt. Es sei eine verbindliche Vereinbarung abgeschlossen worden, "um die beiden Gesellschaften zu einem größeren Unternehmen zusammen zu führen", teilte die Telekom am Sonntagabend mit. Der Zusammenschluss sei über einen Aktientausch geplant. Mit der Fusion wollen sich die Unternehmen besser aufstellen, um für den 5G-Ausbau gewappnet zu sein.

Es sei vorgesehen, dass T-Mobile US alle Sprint-Anteile übernehme. Für jeweils 9,75 Sprint-Anteile erhielten deren Aktionäre im Gegenzug eine neue Aktie der T-Mobile US ohne bare Zuzahlung. Nach Abschluss der Transaktion werde die Deutsche Telekom rund 42 Prozent der T-Mobile US-Aktien halten. Die japanische Sprint-Mutter Softbank sei zu 27 Prozent beteiligt, freie Aktionäre zu rund 31 Prozent.

Vereinbarung steht

Die Vereinbarung steht nach Angaben des Bonner Konzerns unter dem Vorbehalt notwendiger behördlicher Genehmigungen und der Zustimmung der Aktionäre von T-Mobile US und Sprint sowie weiteren Vollzugs-Bedingungen.

Die Kartellbehörden werden nach Sicht von Deutsche Telekom-Chef Timotheus Höttges der Übernahme zustimmen. Der Deal sei gut für die Kunden und den Wettbewerb in den USA, sagte Höttges dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). "Deshalb glauben wir an diesen Deal. Und daran, dass er genehmigt wird."

Am Sonntagabend hatten die Unternehmen bekanntgegeben, dass T-Mobile US den kleineren Konkurrenten für 26 Milliarden US-Dollar (21,5 Milliarden Euro) in Aktien kauft. Es wird erwartet, dass die Akquisition von den Regulierern streng geprüft wird.

Gespräche scheiterten in der Vergangenheit

T-Mobile US und Sprint haben Jahre über einen Zusammenschluss verhandelt, zweimal scheiterten die Gespräche sogar öffentlich. Höttges setzt darauf, dass der dritte Anlauf nun zum Erfolg führt. "Das ist für uns eine riesige Chance, aber auch gut für den Wettbewerb und die amerikanische Volkswirtschaft", sagte er. Die neue T-Mobile US dürfte den Platzhirschen AT&T und Verizon deutlich mehr Konkurrenz machen.

Nach dem Deal hält der japanische Sprint-Eigner Softbank noch 27 Prozent an dem gemeinsamen Konzern. Höttges, der Softbank-Chef Masayoshi Son gut kennengelernt hat, deutete eine weitere Zusammenarbeit mit dem Mobilfunker an: "Wir sind keine Konkurrenten. Wir sind Marktführer in Europa und Softbank in Japan. Das macht viel möglich, aber noch ist nichts konkretes geplant. Wir denken ähnlich über Innovationsmodelle, Softbank ist da sogar noch weiter als wir." Softbank ist zuletzt immer stärker als Technologieinvestor aufgetreten. (APA, 30.04.2018)