"Timeline" ist die größte Neuerung, die das Update-Paket mitbringt.

Foto: Microsoft

IT-Riese Microsoft stattet sein Betriebssystem Windows 10 mit neuen Funktionen aus. Das Unternehmen stellt noch im Laufe des Montags das eine neue, große Aktualisierung für das System bereit. Entgegen des ursprünglichen Arbeitstitels wechselt Microsoft dabei das Namensschema. Statt "Spring Creators Update" trägt es die Bezeichnung "April 2018 Update".

Das Paket wird, wie üblich, in "Wellen" ausgeliefert und erreicht zuerst nur einen Nutzerkreis mit neueren Rechnern. Ab dem 8. Mai soll es dann nach und nach alle Windows-10-Geräte erreichen, die das Update unterstützten. Auch Microsofts Büropaket Office 365 erhält neue Funktionen, die unter anderem die Nutzung in lokalen Netzwerken verbessern sollen.

Timeline als größte Neuerung

Mit der Funktion "Timeline" lassen sich in Windows 10 künftig alle Aktivitäten der letzten 30 Tage in chronologischer Reihenfolge anzeigen. Damit soll der Zugriff auch auf vor Wochen geöffnete Websites oder Dokumente erleichtert werden, selbst wenn diese auf einem iOS- oder Android-Gerät genutzt wurden.

Im Browser Edge können Anwender nun mit einen Klick auf das Audiosymbol Töne direkt im Browser-Tab stumm oder wieder aktiv schalten. Und wer ein Gerät mit Mikrofon nutzt, kann mit einen Tastenkürzel (Win+H) die Spracheingabe starten.

Das Highlight des Updates: Die Timeline
Windows

Auch Office 365 erhält mit einem Update zahlreiche Neuerungen, die die Nutzer beim vernetzten Arbeiten unterstützen sollen. Windows-Updates können etwa in Unternehmen jetzt auf einem zentralen Rechner heruntergeladen und anschließend im lokalen Netz weitergegeben werden. Noch bevor ein Mitarbeiter einen Rechner in Betrieb nimmt, können Administratoren Einstellungen und Anwendungen entsprechend auf dem Gerät bereitstellen oder auch bedarfsgerecht partiell Admin-Rechte vergeben.

Neuer Arbeitsmodus und Dateiübertragung

Mit "Focus Assist" gibt es nun eine erweiterte Variante des "Do not disturb"-Modus. Dieser blendet alle Benachrichtigungen und andere Ablenkungen aus. Er kann manuiell eingeschaltet werden oder automatisch innerhalb eines eingestellten Zeitfensters laufen. Wird er abgeschaltet, liefert das System eine Zusammenfassung aller bis dahin verpassten Benachrichtigungen.

Neu ist auch "Nearby Sharing". Die Funktion ermöglicht es, schnell mit anderen Windows 10-Geräten via WLAN oder Bluetooth Dateien auszutauschen. Vergleichbar ist das Feature mit Apples Airdrop oder Android Beam.

Bluescreen-Bugs verzögerten Release

Eigentlich hätte das Update bereits vor wenigen Wochen erscheinen sollen. Allerdings entdeckte man wenige Tage vor dem Release noch Fehler, die bei einer erhöhten Anzahl an Rechnern von Teilnehmern am Insider-Programm zu Abstürzen mit Bluescreens geführt hatten. Somit musste das Update nun noch eine "Ehrenrunde" einlegen.

Nutzer, die nicht auf die automatische Freigabe via Windows Update warten sollen, dürften das "April 2018"-Paket wohl wieder einfach mit dem Windows Update Assistant einspielen können. Zudem wird Microsoft auch die ISO-Abbilder der neuesten Windows 10-Version mit integriertem Update zum Download bereit stellen. (red, 30.4. 2018)