Prof. Dr. Bernhard Geringer, Nachfolger von Prof. Hans-Peter Lenz, Gründer des Motorensymposiums Wien.

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Ende letzter Woche fand das 39. Wiener Motorensymposium in der Hofburg statt. Es ist die größte Veranstaltung der Welt mit Fahrzeugantrieben im Mittelpunkt. Über 100 Vortragende, über 1000 Ingenieure und Führungskräfte aus der Autoindustrie: Man kann sich vorstellen, dass die Branche schon fröhlichere Zeiten gesehen hat, als es genügte, sich über rekordverdächtige Einspritzdrücke auszutauschen, als das Abarbeiten von neuen Abgasvorschriften eine rein planmäßige Tätigkeit war – bis einige an die Grenzen des Erlaubten gingen und eine nicht wirklich sichere Anzahl von ihnen auch darüber.

Dieselskandal und Elektrohype

Doch naiv, wer glaubt, es gäbe dort nach Dieselskandal und Elektroautohype nichts mehr zu besprechen, der Verbrennungsmotor wäre tot. Je schärfer die Abgaslimits und je genauer sie einzuhalten sind, umso mehr Arbeit haben die Ingenieure damit. Außerdem: Die alternativen Antriebsformen beanspruchen immer mehr Aufmerksamkeit.

Das Motorensymposium ist so spannend wie nie zuvor, die Denkschienen des klassischen Maschinenbaus werden durch die Möglichkeiten der Elektronik und Digitalisierung aufgebrochen. Nachhaltige Energiesysteme, synthetische Treibstoffe, also auch Wasserstoff und Brennstoffzelle, sind schon seit geraumer Zeit eine wichtige Ergänzung zu Otto und Diesel.

Guter Mix

Und mittlerweile ist der Teilnehmermix sehr vielfältig geworden: Benzin im Blut trifft auf Strom in den Adern. Es gibt keinen Grund zu glauben, der Dieselskandal wäre auch gleich das abrupte Ende des Carnot'schen Kreisprozesses, des Funktionsprinzips der Verbrennungskraftmaschine. (Rudlof Skarics, 1.5.2018)