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Die AS Roma braucht dringend drei Goals gegen Liverpool.

Foto: Reuters/Recine

Liverpool/Rom – Vor dem Halbfinal-Rückspiel gegen Liverpool am Mittwoch (20.45 Uhr) sehnt AS-Roma-Coach Eusebio Di Francesco die nächste Champions-League-Sensation herbei. "Wir müssen daran glauben und mit dieser Mentalität, diesen Fans und dieser Leidenschaft ein neuerliches Wunder schaffen", erklärte Di Franceso, dessen Elf zuhause vor der Aufgabe steht, ein 2:5 aufzuholen.

Ähnliches war den Römern erst im Viertelfinale der aktuellen Saison gelungen. Nach einem 1:4 beim FC Barcelona, sicherte man sich mit einem Heim-3:0 noch den Aufstieg. Di Francesco macht sich freilich keine Illusionen. "Liverpool ist ein richtig gefährliches Team, das dir sofort wehtun kann, sobald du ihnen einen Zentimeter lässt", erklärte der 48-Jährige. Auch Sportdirektor Monchi warnte: "Liverpool zu schlagen ist schwieriger als Barcelona zu schlagen."

Sorgen bereitet den Römern ihr ehemaliger Stürmer Mohamed Salah, der jetzt in Liverpooler Diensten steht. "Sein Talent ist angeboren, und jetzt hat er ein unglaubliches Selbstvertrauen", sagte Roma-Torwart Alisson Becker in der "Gazzetta dello Sport" über den Ägypter, "aber wenn wir als Team spielen, können wir ihn stoppen." Im Hinspiel funktionierte das nicht.

Trubel bei Liverpool

Liverpool hat jedenfalls beste Karten auf den ersten CL-Finaleinzug seit elf Jahren. "Wir haben die Basis dafür geschaffen, jetzt müssen wir es zu Ende bringen", sagte Klopp. Kurz vor dem Duell gab es anlässlich des Abgangs seines Co-Trainers Zeljko Buvac allerdings mediale Unruhe. Der Guardian nannte es eine "erhebliche Störung", die Zeitung Independent schrieb von "schrecklichem Timing".

Offiziell hieß es, der 56-jährige Buvac nehme "eine persönliche Auszeit bis zum Saisonende". Die britischen Medien spekulierten am Dienstag weiter über einen heftigen Streit zwischen den langjährigen Weggefährten. Allerdings sollen sich die beiden auch früher schon ab und zu heftig gestritten haben. Immer gab es eine Versöhnung. Dass die Saisonziele durch die Episode ernsthaft gefährdet werden, glaubt aber ohnehin kaum jemand.

Tatsächlich überlagert wird die sportliche Situation vom Thema Sicherheit. Mit besonderen Vorkehrungen hat sich die Stadt auf 65.000 hoch emotionale Fans vorbereitet, rund 5.000 aus Liverpool. Roma-Präsident Jim Pallotta mahnte mit Blick auf die Krawalle vor einer Woche in Liverpool, es gehe bei den Spielen "nicht um Leben um Tod".

Die Sorgen um den 53-jährigen Liverpool-Fan, der dabei vor einer Woche schwer verletzt wurde, trüben die Vorfreude auf das Match. "Der Fußball und das Leben sind in diesem Fall zwei unterschiedliche Dinge", betonte Monchi. "Ich bin sehr katholisch, und ich bete für ihn und seine Familie." Nun gelte es auch zu beweisen, dass Rom-Anhänger nicht gewalttätig seien. Liverpool-Fans wurden trotzdem gewarnt, nicht zu Fuß zum Stadion zu gehen und spezielle Shuttlebusse zu nehmen. (APA, 1.5.2018)