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Die neun Meter große Skulptur von Lorenzo Quinn ist inzwischen so beliebt, dass die Eigentümer des Hotels und viele Venezianer auf ihren Verbleib drängen.

Foto: REUTERS/Stefano Rellandini

Venedig – Seit einem Jahr ist sie ein Magnet für Venezianer und Touristen: Die Installation des italienischen Künstlers Lorenzo Quinn – zwei riesige weiße Hände, die aus dem Canal Grande ragen und ein Haus halten – ist in Venedig zur Attraktion geworden. Jetzt muss sie jedoch entfernt werden.

Quinn, Sohn des verstorbenen US-Starschauspielers Anthony Quinn und der Venezianerin Jolanda Addolori, hatte die Skulptur "Support" entworfen, um mit den Riesenhänden an dem Luxushotel Ca' Sagredo auf den Klimawandel aufmerksam zu machen, der durch ansteigende Wasserstände auch historische Bauten in Venedig gefährdet. Dem 51-Jährigen dienten die Hände eines seiner drei Kinder zum Modell.

Schicksal ungewiss

Die Arbeit war eine der vielen Installationen, die am Rande der Biennale im vergangenen Jahr um die Aufmerksamkeit der Besucher buhlten. Die neun Meter große Skulptur ist inzwischen so beliebt, dass die Eigentümer des Hotels und viele Venezianer auf ihren Verbleib drängen. Quinn erklärte sich bereit, der Stadt Venedig seine Installation zu schenken. Der venezianische Denkmalschutz bleibt jedoch hart. Das Werk sei als temporäre Installation gedacht und könne nicht ständig an einem historischen Palazzo angebracht bleiben. Fazit: Die Hände müssen jetzt weg.

Am kommenden Montag sollen die Hände abtransportiert und nach Barcelona gebracht werden , wo man sie restaurieren wird. Danach ist ihr Schicksal ungewiss. Quinn hofft, dass sie nach Venedig zurückkehren können. "Wichtig ist jedenfalls, dass die Botschaft, die die Installation entsenden will, begriffen worden ist: Venedig ist so zerbrechlich, dass es von Kinderhänden gestützt werden muss", sagte Quinn.

Der Bürgermeister von Livorno, Filippo Nogarin, erklärte sich bereit, Quinns Riesenhände zu übernehmen. Dem Künstler sollen einige historischen Gebäude in der toskanischen Hafenstadt vorgeschlagen werden, an denen die Hände angebracht werden könnten. (APA, 2.5.2018)