Geht es nach Arsenals Kickern, soll Arsene Wenger mit einem Titel verabschiedet werden.

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London – Zum Ende seiner langen Karriere als Arsenal-Coach steht Arsene Wenger mit seinem Team vor einer schweren Aufgabe. Bei Atletico Madrid müssen die Londoner nach dem 1:1 im Hinspiel am Donnerstag (21.05 Uhr) mindestens ein Tor erzielen. Für Wenger ist das Europa-League-Halbfinale in Madrid in mehrfacher Hinsicht eine letzte Chance. Der Gegner im Finale am 16. Mai in Lyon könnte Salzburg heißen.

Als Wenger nach dem mageren Remis im Hinspiel gefragt wurde, wie zuversichtlich er sei, dass Arsenal das Finale der Europa League erreicht, wich er aus. "Das Wie spielt keine Rolle", sagte er leicht angespannt. "Entscheidend ist, dass wir da hinfahren mit dem absoluten Glauben, es zu schaffen." Doch nach dem 1:1 wird es schwer für Arsenal. Wenger sprach vom "schlimmstmöglichen" Ergebnis, wohlwissend, dass Atletico zu Hause seit mehr als drei Monaten kein Gegentor kassiert hat.

Für den Coach, der im Sommer nach 21 Jahren als Arsenal-Trainer aufhören wird und seine 250. Partie auf europäischer Bühne erlebt, geht es um viel. Die Europa League ist die letzte Chance des Franzosen, sich mit einer Trophäe zu verabschieden. Es wäre Wengers erster europäischer Titel. Und für Arsenal, das als Tabellenfünfter der Premier League den Ansprüchen hinterherläuft, ist es die letzte Möglichkeit, sich doch noch für die Champions League zu qualifizieren.

Nach Wengers Rücktrittserklärung hatten die Spieler vor einer Woche angekündigt, ihn mit einer Trophäe verabschieden zu wollen. "Wir sind sehr motiviert", versicherte Alex Iwobi, "besonders nach allem, was er für den Klub geleistet hat." Und nicht nur für ihren Coach wollen die Gunners die Europa League gewinnen, "auch für uns selbst", betonte Iwobi.

Im Hinspiel sprach in der Anfangsphase viel für einen Heimerfolg der Gunners, nach Gelb-Rot für Sime Vrsaljko war man gut 80 Minuten in Überzahl. Doch trotz 76 Prozent Ballbesitz, elf Ecken und 24 Torschüssen gelang Arsenal nur ein Tor durch Alexandre Lacazette, bevor der Gegentreffer durch Antoine Griezmann die Partie auf den Kopf stellte. "Wir hatten Pech, dass wir im Hinspiel nicht das gewünschte Ergebnis bekommen haben, aber wir sind sehr zuversichtlich und glauben, dass wir ins Finale kommen können." (APA, 2.5.2018)