So sahen Telegramme aus.,

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"Ein Kapitel der Telekom-Geschichte ist beendet – STOP": So lautet der Text des letzten Telegramms, das in Frankreich verschickt worden ist. Der größte Telekom-Konzern Orange verkündete am Mittwoch nach 139 Jahren das Ende der Kurzbotschaft althergebrachter Art. Ein Foto des letzten Telegramms verbreitete das Unternehmen zeitgemäß per Twitter.

Zuletzt verschickte Orange nach Angaben eines Verantwortlichen im April noch rund 1.400 Telegramme. Der 1879 gegründete Dienst wurde vor allem von Unternehmenskunden genutzt, die aus juristischen Gründen darauf zurückgriffen – etwa um einen säumigen Angestellten zur Arbeit zu rufen oder einen Auftrag rechtswirksam bekannt zu geben.

Revolutionär

Das "kleine Blaue", wie das Telegramm in Frankreich wegen der Schriftfarbe auch hieß, galt einst als revolutionär: Noch bevor sich das Telefon in Haushalten verbreitete, konnten Bürger damit schnell Informationen verbreiten, etwa über einen Todesfall oder eine Hochzeit.

Das Aufkommen von SMS und Internet führte zum Niedergang des Telegramms. In Deutschland bietet die Deutsche Post den Dienst weiterhin an. Im Online-Shop der Post ist ein Telegramm mit 160 Zeichen ab 12,90 Euro zu haben.

2005 in Österreich eingestellt

Die Österreichische Post hat ihren Telegramm-Dienst bereits per Jahresende 2005 eingestellt. Den Telegrammdienst der Telekom Austria unter dem Namen Telegramm.at hat ab 2006 die Schweizer Firma Unitel Telegram Services GmbH (UTS) übernommen. (APA, 2.5. 2018)