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Consuelo Ordóñez verlor ihren Bruder durch einen Eta-Anschlag. In San Sebastian trafen sich am Mittwoch Angehörige. Die Auflösung der Gruppe wurde für kommendes Wochenende erwartet.

Foto: AP/Alvaro Barrientos

Madrid – Die baskische Untergrundorganisation Eta hat bekanntgegeben, all ihre Strukturen "vollkommen aufgelöst" und alle politischen Initiativen eingestellt zu haben. Der entsprechende Brief der Separatistenorganisation, der auf den 16. April datiert ist, wurde am Mittwoch von der Online-Zeitschrift "El Diario" publiziert.

Die Euskadi Ta Askatasuna (Baskenland und Freiheit) galt als die letzte große Aufstandsbewegung Westeuropas. Durch ihre Anschläge starben im Norden Spaniens und in Südfrankreich etwa 850 Menschen. Beim blutigsten Eta-Attentat wurden am 19. Juni 1987 in einem Einkaufszentrum in Barcelona 21 Menschen durch eine Autobombe getötet.

Todesschwadronen gegen Eta in 80er-Jahren

Der spanische Zentralstaat ging mit großer Härte gegen die Separatisten vor. In den 1980er-Jahren kamen sogar Todesschwadronen zum Einsatz, die baskische Aktivisten ermordeten. Nach dem Ende der Franco-Diktatur erhielt das Baskenland 1979 zwar einen Autonomiestatus, doch immer wieder scheiterten Friedensverhandlungen der Eta mit Madrid.

Bereits im April gab die Organisation bekannt, die eigene Auflösung zu planen. Sie kämpfte seit 50 Jahren für ein unabhängiges Baskenland, rief 2011 einen Waffenstillstand aus und übergab im April 2017 all ihre Waffen. Zahlreiche Eta-Anhänger sitzen aber noch heute in spanischen Gefängnissen.

Foto: El Diario

Der nun veröffentlichte Brief ist auf Baskisch verfasst. Ein hoher Vertreter der baskischen Regionalregierung sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass die endgültige Auflösung am Donnerstag erfolgen werden – mittels eines Videos an die BBC. (red, Reuters, APA, 2.5.2018)