Delfine in Bedrängnis: Die Süßwasser-Säuger im Amazonas-System werden immer seltener.

Foto: F. da Silva

Das Süßwasser des Amazonas beherbergt vier Delfinarten, deren Namen zur Verwechslung verleiten – sie lauten: Amazonasdelfin (Inia geoffrensis), Araguaia-Delfin (Inia araguaiaensis), Bolivianischen Amazonasdelfin (Inia boliviensis) sowie Amazonas-Sotalia (Sotalia fluviatilis). Die ersten drei Arten gehören zur Familie der Amazonas-Flussdelfine, der Amazonas-Sotalia allerdings zur Familie der Delfine.

Trotz Körperlängen von 1,4 bis vereinzelt 3 Meter sind die Säuger noch wenig erforscht: Die schlammigen Gewässer, in denen sie leben, erschweren Beobachtungen. Zudem sind ihre Bestände rückläufig. Fischerei, Wasserverschmutzung, der Bau von immer mehr Wasserkraftwerken und andere Regulierungsmaßnahmen setzen den Tieren stark zu.

In einer neuen Studie haben Forscher nun die Bedrohungslage von zwei dieser Spezies genauer unter die Lupe genommen und kommen zu einem alarmierenden Ergebnis: Der Studie im Fachblatt "Plos One" zufolge halbierten sich die Populationen des Amazonasdelfins und des Amazonas-Sotalias in den vergangenen beiden Jahrzehnten jeweils um die Hälfte. Die Entwicklung zähle zu den dramatischsten Bestandseinbrüchen, die je bei Delfinen beobachtet wurden, schreiben die Autoren vom Instituto Nacional de Pesquisas da Amazônia in Manaus. (red, 6.5.2018)