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Mahmud Abu Seid, bekannt unter seinem Künstlernamen Shawkan, wird zum Tag der Pressefreiheit am 2. Mai mit dem Unesco-Pressepreis ausgezeichnet.

Foto: lobna tarek/el shorouk newspaper via ap

Kairo – Sein Gesicht ist zum Symbol für die dramatische Lage der Pressefreiheit in Ägypten geworden. Seit Mitte August 2013 ist Mahmoud Abou Zeid – bekannt unter seinem Pseudonym Shawkan – inhaftiert. Er hatte mit seiner Fotokamera die blutige Niederschlagung der Protestcamps der Muslimbrüder in Kairo festgehalten. Seine Bilder erschienen in namhaften internationalen Publikationen.

Während andere Journalisten, die einfach ihrer Arbeit nachgingen, freikamen, wurde Shawkan der Prozess gemacht. Der 31-Jährige ist Teil eines Massenverfahrens mit über 700 Angeklagten, für die der Staatsanwalt im März die Höchststrafe – das wäre Tod durch den Strick – gefordert hat.

Mit einem lauten Aufschrei hat das ägyptische Außenministerium denn auch auf die Verleihung des Unesco-Preises für Pressefreiheit an Shawkan reagiert. Mit der Wahl werde sein Mut, sein Widerstand und sein Eintreten für die Ausdrucksfreiheit gewürdigt, erklärte Jurypräsidentin Maria Ressa. Das Außenministerium in Kairo befand dagegen, die Unesco sei politisiert und würde eine Person belohnen, die terroristische Anschläge und Gesetzesverletzungen begangen habe. Shawkan hat bereits mehrere internationale Preise erhalten, und es laufen im Internet verschiedene Kampagnen zu seiner Freilassung.

Auf der Weltkarte der Pressefreiheit gehört Ägypten zu den schwarzen Staaten, das heißt den unfreiesten. Es nimmt laut Reporter ohne Grenzen Platz 161 von 180 Ländern ein. 31 Journalisten sind laut diesen Angaben der- zeit im Gefängnis. Die neusten Einschätzungen internationaler Organisationen tragen Titel wie "schockierend" oder "stetig schlimmer". Der Kolumnist einer lokalen Tageszeitung befand zum Tag der Pressefreiheit in seltener Offenheit, sein Artikel vermöge nicht einmal alle Verletzung der letzten Zeit aufzuführen. (Astrid Frefel aus Kairo, 2.5.2018)