Am 2. Dezember 2015 gab die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien ihren Abschlussbericht zu Past and Present Outstanding Issues (vergangene und gegenwärtige offene Fragen) zum Atomprogramm des Iran heraus. Zuvor war im Rahmen der Vorbereitung des Atomdeals – JCPOA, Joint Comprehensive Plan of Action – eine Roadmap vereinbart worden, wie mit diesen Fragen umgegangen wird. Im IAEA-Bericht kann man jene Namen und Fakten lesen, die Israels Premier Benjamin Netanjahu in seiner Präsentation anführte: etwa den Amad-Plan unter der Leitung von Mohsen Fakhrizadeh, hinter dem ein strukturierter Versuch des Iran gesehen wurde, Atomwaffentechnologie zu entwickeln.

Laut CIA wurde die Forschung an militärischen Aspekten 2003 eingestellt. Aber es ist wichtig zu wissen, was ein Land in dieser Hinsicht "kann". Laut IAEA kamen die Iraner nicht über das Stadium von Studien und den Erwerb von gewissen relevanten technischen Kompetenzen und Fähigkeiten hinaus. Vor 2003, so die IAEA, habe es eine Reihe von Aktivitäten gegeben, die zu einem Waffenprogramm passen, bis 2009 noch "einige". Das ist keineswegs harmlos, es ist aber auch kein volles Atomwaffenprogramm. Die IAEA befand 2015 die iranischen Antworten als ausreichend und gab damit grünes Licht für den Atomdeal, der dem Iran ja den Weg zur militärischen Anwendung seiner Technologie versperren sollte. Aber die "offenen Fragen" geistern weiter herum. (guha, 2.5.2018)