Red Bulls Salzburger Stefan Lainer gegen Olympiques Argentinier Lucas Ocampos, auch dieses Duell wird am Donnerstag neu aufgelegt.

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Mit Aufholjagden kennen sich Salzburgs Fußballer aus. Drei Wochen nach der rauschenden Ballnacht gegen Lazio Rom müssen die Bullen am Donnerstag (21.05 Uhr, Puls 4, Sky und derStandard.at) daheim gegen Olympique Marseille neuerlich die Wende schaffen. Das Finale vor Augen, muss die Elf von Marco Rose ein 0:2 wettmachen. "Ich bin optimistisch, dass wir das schaffen", sagte Verteidiger André Ramalho.

Mit 4:1 hat Salzburg am 12. April Lazio aus der Red-Bull-Arena geschossen, das reichte nach der 2:4-Hinspielniederlage. "Das hilft uns morgen nichts, wir müssen es wieder machen", sagte Trainer Marco Rose am Mittwoch. Ganz belanglos sei das Erlebte freilich nicht: "Es hilft, wenn man weiß, dass man außergewöhnliche Dinge geschafft hat."

Der Lohn für die Wiederholung wäre der Einzug ins Finale in Lyon (16. Mai), in dem Atlético Madrid oder Arsenal (Hinspiel: 1:1) wartet. Zum ersten Mal seit Rapid im Cupsiegercup 1996 (0:1 gegen Paris Saint-Germain) stünde wieder eine österreichische Mannschaft in einem Europacup-Endspiel.

Frühes Tor gewünscht

"Wir müssen uns darauf einrichten, dass wir maximale Offensivpower auf den Platz bringen und trotzdem geduldig bleiben", beschrieb Rose die Herausforderung. Ein frühes Tor wäre "natürlich ideal", ein frühes Gegentor hingegen fatal. Ein Wunder, wie mancherorts geschrieben und gesagt, sehnt Rose aber nicht herbei. Wunder wären wichtig für "andere Dinge im Leben", sagte der Deutsche trocken. "Wir wollen einen speziellen Abend." Jedenfalls müsse die Mannschaft "einen kühlen Kopf" bewahren. "Sie muss über 90, eventuell 120 Minuten an sich glauben."

Geht es nach Tormann Alexander Walke, dürfte das kein allzu großes Problem sein. "Wir haben immer fest daran geglaubt, dass wir als Mannschaft auch in Europa etwas reißen können", sagte der Routinier. Eine Überzeugung, die sich mit den Triumphen über Real Sociedad, Borussia Dortmund und Lazio verfestigt haben dürfte. Der Umstand, dass Salzburg zu Hause seit 38 Europacup-Partien ohne Niederlage ist, schadet zudem nicht. Auch wenn Ramalho sagte: "Das wird da keine wichtige Rolle spielen. Wir brauchen das perfekte Spiel."

Die personellen Voraussetzungen sind jedenfalls gut. Rose kann wie schon vor dem Hinspiel in der Vorwoche auf alle seiner Kicker zurückgreifen – und hat sich rasiert, wie er auf die Frage nach einer speziellen Vorbereitung verkündete. Damit hätte es sich aber auch schon. "Es sind die klaren Abläufe wie bisher, die tun uns gut", sagte Rose. Sein Gegenüber Rudi Garcia hat mit Hiroki Sakai einen Fixausfall zu beklagen, Boubacar Kamara und vermutlich auch Einsertormann Steve Mandanda kehren in den Kader zurück. Beide Trainer werden an ihren Aufstellungen wohl kaum etwas ändern. "Wir sind auf jeden Fall gut vorbereitet", sagte Rose. "Wir bringen eine gewisse Frische mit, um das Ding für uns zu entscheiden." (APA, red, 3.5.2018)

Europa League, Halbfinal-Rückspiel, Donnerstag

Red Bull Salzburg – Olympique Marseille
Red-Bull-Arena, 21.05 Uhr (live Puls 4 und Sky), SR Sergej Karasew (RUS)

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: Walke – Lainer, Ramalho, Caleta-Car, Ulmer – Haidara, Samassekou, Schlager, Berisha – Hwang, Dabbur

Ersatz: Stankovic – Onguene, Pongracic, Farkas, Wolf, Yabo, Minamino, Gulbrandsen, Mwepu

Es fehlt: keiner

Marseille: Pele – Sarr, Rami, Rolando, Amavi – Luiz Gustavo, Sanson – Thauvin, Payet, Ocampos – Mitroglou/Germain

Ersatz: Mandanda – Abdennour, Sertic, Kamara, Bedimo, Zambo Anguissa, Lopez, Njie

Es fehlt: Sakai (Bänderzerrung Knie)

Fraglich: Mitroglou (Ischias)

Hinspiel 0:2, der Sieger steht im Finale am 16. Mai in Lyon gegen Arsenal oder Atletico Madrid.