Phoenix (Arizona) – Die Phoenix Suns haben den gebürtigen Serben Igor Kokoskov als neuen Cheftrainer verpflichtet und damit für ein Novum in der National Basketball Association (NBA) gesorgt. Der 46-Jährige ist der erste Headcoach der NBA-Geschichte, der außerhalb Nordamerikas geboren und aufgewachsen ist. Mit Österreich verbinden ihn mehrere Trainingsaufenthalte.

Aktuell ist Kokoskov, der seit 2010 auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt, noch Assistenztrainer bei Utah Jazz. Der Liga-Konkurrent trifft derzeit in den Play-offs auf die Houston Rockets.

Seinen größten Erfolg als Head-Coach feierte Kokoskov erst vor wenigen Monaten. Im September 2017 gewann er mit Slowenien – im Finale gegen Serbien – überraschend den Europameistertitel. Bei Phoenix könnte es zu einem Wiedersehen mit Luka Doncic kommen, einem der Protagonisten auf dem Weg zur kontinentalen Trophäe. Der 19-jährige Guard, aktuell in Diensten von Real Madrid, wird für den kommenden NBA-Draft ganz hoch gehandelt. Phoenix hat die Saison 2017/18 in der nordamerikanischen Profiliga als schlechtestes Team (nur 21 Siege aus 82 Spielen) abgeschlossen und damit die rechnerisch größte Chance auf den sogenannten Nummer eins-Pick.

Kokoskov, der in Arizona die Nachfolge von Interimscoach Jay Triano antritt, darf sich auch NBA-Champion nennen. Beim Titelgewinn 2004 gehörte er als Assistenztrainer dem Betreuerteam der Detroit Pistons an. In der Mannschaft stand damals mit Mike James der einzige Basketballer weltweit, der sowohl Meister in Österreich (1999 mit St. Pölten) als auch in der NBA wurde.

Als Nationaltrainer Georgiens war Kokoskov ein wahrer Österreich-Fan. Er absolvierte mit dem Team um NBA-Center Zaza Pachulia mehrere Sommer-Trainingslager im burgenländischen Steinbrunn. Testspiele gegen die ÖBV-Herren gehörten dabei zum Programm. Zuletzt war der künftige NBA-Head-Coach im August 2016 mit Slowenien um NBA-Guard Goran Dragic bei einem Vier-Nationen-Turnier im Multiversum Schwechat zu Gast. (APA, 3.5.2018)