Es muss kein Golf GTI Performance sein, auch ein Polo GTI ist in Reifnitz gerne gesehen.

Foto: Andreas Stockinger

Nächste Woche ist es wieder so weit. GTI-Fahrer (ja, es gibt sie noch, die Narren!) aus vieler Herren Ländern reisen nach Kärnten und verwandeln die an sich beschaulichen Wörtersee-Gemeinden Maria Wörth und Reifnitz bis Sonntag in PS-Hochburgen. Für die Einheimischen bedeutet die Belagerung durch Blechschüsseln, vermeintlich Reiche und Schöne (jedenfalls aber coole Menschen), Ausnahmezustand.

Family und Friends

Malerisch und romantisch sind dann weder Landschaften noch Täler, schon gar nicht beim Autocorso entlang an See und Berg – obwohl es sich mittlerweile um eine Art Oldtimer-Rundfahrt handelt. Ihre Runden ziehen nämlich keine echten Oldies, sondern die Golf Modelle I und II, also in die Jahre gekommene Schüsseln, für die der gemeine, umweltbewusste Autobesitzer längst eine Verschrottungsprämie eingestreift hätte. Nicht so die eingeschworene Community der GTI-Fans. Sie fühlt sich als Family und Friends, löst gar Tickets, um in die mehr oder weniger abgeriegelten Ortschaften hineinfahren zu können.

Etwas besonders Originelles hat sich der Bürgermeister von Reifnitz, Markus Perdacher, auch heuer wieder einfallen lassen. Er lädt alle PS-Ladies, die mit eigenem GTI anreisen, zu einem exklusiven Frühstück: "Genießt gekühlten Prosecco und feine Schmankerln direkt auf dem Wörthersee mit Blick auf das romantische Schloss Reifnitz." Wetten, dass er genug Besucherinnen zusammenbringt? Die Teilnahme ist nicht nur kostenfrei, es dürfen auch P(r)olos mitmachen, also die kleineren (billigeren) Brüder des VW-Golf. Hauptsache, GTI. (Luise Ungerboeck, 6.5.2018)