Wien / St. Anton am Arlberg – Von Wien zum Arlberg sind es über das große deutsche Eck knapp 580 Kilometer, weit genug, um den Tivoli auf Ssang und Yong zu testen. Weil es sich um den ultimativen Auskehrschwung dieses Winters handeln sollte, galt es, neben Koffer und Kleinkram auch sperrigeres Zeugs unterzubringen. Zum Beispiel vier Paar Ski mit dazugehörigen Schuhen, Stöcken und Helmen.

Der Tivoli, von uns auf Ssang und Yong getestet.
Foto: Andreas Stockinger

Wie lautete nochmal die Witzfrage, die uns schon als Kinder begeisterte? Wie passen vier Elefanten in ein kleines Auto? Zwei vorn, zwei hinten, wie sonst! Ersetzt man Elefant durch Mensch und kleines Auto durch Ssangyong Tivoli, lautet die Antwort im Prinzip gleich. Außer es kommen Ski ins Spiel. Dann gehen sich zwei vorn gerade noch aus, zwei hinten aber beim besten Willen nicht mehr. Zwei potenziell Mitreisende wurden denn auch spontan zu Zugreisenden. Damit bestand die Chance, die Rückbank im Kompakt-SUV umzulegen. Die knapp bemessene Kofferraumfläche wurde damit zwar größer – allein die vier Paar Ski machten noch immer Probleme. Die einzige Möglichkeit war, sie mittig zu stapeln, was wir auch taten. Die Skispitzen im Gesichtsfeld, wussten wir jederzeit, wohin die Reise ging.

Es ist Millimeterarbeit, neben Koffer und Skischuhen auch mehrere Paar ausgewachsene Ski im Wageninneren des Tivolis zu verstauen.
Foto: Günther Strobl

Ssangyong ist koreanisch und heißt so viel wie "Zwillingsdrachen". Wenn es auf der Zungenspitze kitzelt, ist das ein gutes Zeichen, dass man den Markennamen richtig ausspricht. Lange Zeit galt das meiste, was von Ssangyong kam, als hässlich. Zumindest für Europäer. Das war einmal.

Das Heck des Tivoli.
Foto: Andreas Stockinger

Die Koreaner haben nicht zuletzt beim Tivoli, benannt nach einer italienischen Stadt nahe Rom, viel dazugelernt. Die kantige Front, das markante Tagfahrlicht, die stark ausgeformten Radhäuser – das mag dem einen gefallen und der anderen wiederum nicht. Das Auto jedenfalls lässt niemanden kalt, das ist schon was.

Der Innenraum.
Foto: Andreas Stockinger

Apropos: Kalt wird einem auch im Auto selbst nicht. Die Sitze sind, ausstattungsabhängig, beheizt und belüftet, auch das Lenkrad wird bei Bedarf angenehm warm. Das Wageninnere ist, abgesehen vom kleinen Kofferraum, vergleichsweise großzügig dimensioniert. Selbst hochgewachsene Personen auf der Rückbank hätten ausreichend Lufthoheit und Beinfreiheit, wenn, ja wenn diese nicht zum Transport der Ski umgelegt wäre. Das Sechsgang-Automatik-Getriebe schnurrt selbst bei höheren Geschwindigkeiten angenehm ruhig. Den Hunderter auf der Inntalautobahn half der Tempomat einzuhalten. Einen Ausritt in den Schnee haben wir uns und dem Ssangyong erspart. Wir hatten ja Ski dabei, zum Glück. (Günther Strobl, 7.5.2018)

Foto: Andreas Stockinger