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Für ihre Reise nach Seoul benutzte Kim Jong-uns Schwester Kim Yo-jong im Februar eine Il-62.

Foto: Reuters/Yonhap

Wien – Die Annäherung zwischen Nord- und Südkorea geht weiter: Der Seouler Zeitung "Dong-A Ilbo" zufolge hat die Regierung in Pjöngjang bei der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) mehrere internationale Flugstrecken beantragt. Damit sollen ICAO-Vertretern zufolge die Regionen Asien/Pazifik, Europa und Nordatlantik bedient werden. Auch um Informationen über das Fluginformationsgebiet Südkoreas habe man sich bemüht, berichtet die Zeitung.

Das südkoreanische Verkehrsministerium bestätigte, dass derzeit Flugstrecken geprüft werden, wollte aber keine möglichen Flugziele der Nordkoreaner nennen. Im Gegenzug hätten sich die Nordkoreaner bereiterklärt, ihr Fluginformationsgebiet zu öffnen.

Screenshot: Flightradar24

Eine Öffnung des nordkoreanischen Luftraums für südkoreanische Flugzeuge würde Branchenvertretern zufolge Treibstoffersparnisse in Höhe von über zwölf Millionen Euro im Jahr bringen. Derzeit müssen Maschinen auf dem Weg von Seoul zu chinesischen Flugzielen einen weiten Umweg über das Gelbe Meer machen, um ihr Ziel ohne Durchfliegen des nordkoreanischen Luftraums zu erreichen.

Derzeit ist Nordkorea nur mit der staatlichen Air Koryo auf dem Luftweg zu erreichen, Air China hat ihre Verbindung nach Pjöngjang vor einem Jahr eingestellt. Koryo verfügt über Iljuschin-Flugzeuge vom Typ Il-18, Il-62 und Il-76, Tupolew-Maschinen der Baureihen Tu-134 und Tu-154 sowie zwei Tupolew-204-Jets, die neben Inlandszielen mehrere chinesische Flughäfen sowie das russische Wladiwostok anfliegen. Nur die beiden nach 2007 gebauten Tupolew-204 haben eine Zulassung für den EU-Luftraum. (bed, 4.5.2018)