Skopje – Eine am Freitag geplante Gerichtsverhandlung in einem der Prozesse, die in Skopje gegen Mazedoniens Ex-Premier Nikola Gruevski geführt werden, musste verschoben werden. Grund war laut Medienberichten, dass die Anklägerin Marika Zafirovska krankenhausreif geprügelt worden war.

Der Überfall auf die Staatsanwältin und ihren Mann geschah demnach bereits am 1. Mai in ihrem Wochenendhaus in der Ortschaft Katlanovo.

Schaden von 16 Millionen Euro

Auf der Anklagebank befinden sich neben Gruevski weitere sechs Personen, darunter auch der frühere Verkehrsminister Mile Janakieski. In dem Prozess geht es um den 2011 erfolgten Abriss einer Anlage eines damaligen politischen Gegners der Partei von Gruevski, der VMRO-DPMNE, in Skopje. Der angerichtete Schaden wurde auf 16 Millionen Euro geschätzt.

Laut Medienberichten hat das Justizministerium unterdessen einen Weg gefunden, die ursprünglich befristete Arbeit der Sonderstaatsanwaltschaft (JSO), die sich mit den größten Affären im Bereich Korruption und organisierte Kriminalität befasst, zu verlängern. Die 2015 gebildete JSO soll künftig als eine Sonderabteilung der Staatsanwaltschaft weiterwirken. Bisher wurde in 20 Affären Anklage erhoben. Fast alle beziehen sich auf Spitzenfunktionäre der VMRO-DPMNE, die von 2016 bis April 2017 an der Macht war. (APA, 4.5.2018)