Bei der außerordentlichen Hauptversammlung der Telecom Italia (TIM) hat sich am Freitag der Hedgefonds Elliott im Duell gegen den französischen Mehrheitsaktionär Vivendi um die Besetzung des neuen Verwaltungsrats durchgesetzt. Mit 49,8 Prozent der Stimmen der anwesenden Aktionäre setzte Elliott seine Liste neuer Verwaltungsratsmitglieder durch, berichteten italienische Medien.

Zehn von 15 Aufsichtsräten

Elliott, der neun Prozent der Stimmen am italienischen Konzern hält, stellt zehn der 15 Aufsichtsratsmitglieder. Als CEO bleibt der Israeli Amos Genish im Sattel. Vivendi-Chef Arnaud de Puyfontaine wird weiterhin im neuen Board sitzen. Elliott hatte zuletzt die Strategie und den Führungsstil Vivendis kritisiert. Der französische Medienkonzern hält seit 2015 24 Prozent an TIM. Unter anderem will Elliott das Festnetz ausgliedern und die neue Netzgesellschaft möglicherweise an die Börse bringen.

Telecom Italia sitzt auf einem Schuldenberg von etwa 26 Milliarden Euro. Seit dem Einstieg von Vivendi Mitte 2015 zum mittlerweile größten Anteilseigner hat der Telekomkonzern deutlich an Börsenwert verloren, was von Elliott heftig kritisiert wird. (APA, 04.05.2018)