Familienkram: Freddy Schenk (Dietmar Bär, l.) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt).

Foto: ORF/ARD/Thomas Kost

Ups, das hätte nicht passieren dürfen. Seit 30 Jahren ist der Kölner Tatort-Kommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär) mit seiner Frau verheiratet und dann das. Brösel zwischen ihm und seiner Angetrauten gibt es ja immer wieder. Aber das wird sie ihm nicht so schnell verzeihen. Weil: Den Hochzeitstag zu vergessen geht gar nicht. Das wird teuer, wie Kollege Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) immer wieder beteuert.

Für Freddy mag das alles schlimm sein, doch was ist sein kleines privates Drama schon im Vergleich zu dem Elend, das sich im aktuellen Fall mit dem Titel Familien (Sonntag, 20.15 Uhr, ORF 2, ARD) offenbart?

Brutal überfahren

Da wird zu Beginn ein junger Familienvater nach seinem süffigen Junggesellenabschied brutal überfahren und getötet. Neben dem Ermordeten liegt ein Rucksack mit 500.000 Euro. Die Fingerabdrücke auf der Tasche führen Schenk und Ballauf zum bekannten Wirtschaftsanwalt Rainer Bertram (Hansjürgen Hürrig). Seine Enkelin Charlotte wurde entführt, er hat die halbe Million für den Erpresser lockergemacht.

Schon bald wird klar, dass es sich hier nicht um eine normale Entführung handelt. Zu tief sind die handelnden Personen miteinander verstrickt. Es dauert, bis Schenk und Ballauf die Lügen und Widersprüche innerhalb von Charlottes Familie aufdecken und die Fäden entwirren, die zur Aufklärung führen. Zu lange, denn echte Krimispannung will nicht aufkommen. Die Handlung schleppt sich dahin, wirkt oft allzu konstruiert.

Der Versuch, einen klassischen Krimi mit einem Familiendrama zu verbinden, geht in diesem Fall nicht auf. Vielleicht hilft ja die Ayurveda-Kur, zu der Schenk von seiner Frau am Ende verdonnert wird.