Wien/London – Formel-E-Geschäftsführer Alejandro Agag hat ein Angebot über 600 Millionen Euro für die Komplettübernahme der Elektro-Rennserie gemacht. Das bestätigte am Freitag ein Sprecher. In einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden habe Agag geschrieben, er glaube an die Zukunft der Formel E und dieses Angebot sei ein Ausdruck seines Glaubens an diese.

BMW, Porsche und Mercedes

Offenbar wird das kommerzielle Interesse an der in Großstädten fahrenden Formel E immer größer. Auch BMW hat einen Einstieg angekündigt, Porsche und Mercedes starten 2019/20. Zu den aktuellen Shareholdern zählen Liberty Global und Discovery Communications. Auch der ehemalige Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg hatte erst im April seinen Einstieg als Investor in die Formel E verkündet.

"Die Formel E ist eine aufregende Plattform und gegen alle Zweifel haben es Alejandro und sein Team geschafft, eine Serie aufzubauen, die wirklich viele Menschen interessiert", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

Zweifel aus dem Hause Ferrari

Die Formel E operiert mit deutlicher weniger Kosten als die mittlerweile von Liberty Media betriebene Formel 1. Als einer von wenigen großen Herstellern ist nur noch Ferrari nicht wirklich überzeugt. "Bei allem Respekt wird es noch sehr, sehr lange dauern, bis sie ein potenzieller Ersatz für die Formel 1 wird", sagte Präsident Sergio Marchionne am Donnerstag gegenüber Analysten. "Der Formel E fehlen noch eine Menge Dinge. Ich glaube nicht, dass sie in der derzeitigen Form eine Bedrohung für die Formel 1 ist." (APA/Reuters, 4.5.2018)