Washington/London – Der britische Außenminister Boris Johnson reist am Sonntag zu zweitägigen Gesprächen nach Washington. In der US-Hauptstadt will Johnson nach Angaben seines Ministeriums mit Vertretern der US-Regierung über die Konflikte mit dem Iran, Nordkorea oder Syrien sprechen. Geplant seien unter anderem Treffen mit US-Vizepräsident Mike Pence und mit dem nationalen Sicherheitsberater John Bolton.

Bei vielen der weltweiten "außenpolitischen Herausforderungen" seien die USA und Großbritannien "im Gleichschritt", sagte Johnson vor der Reise. Er hob vor allem die Haltung gegenüber dem Iran hervor, in der Großbritannien, die USA und die europäischen Partner "vereint" seien.

Iran und Syrien

Gemeinsam ginge man gegen ein Verhalten des Irans vor, das schädlich für den Nahen Osten sei, so Johnson. Als Beispiele dafür nannte er unter anderem Irans Cyber-Aktivitäten, die Unterstützung der Partei und Miliz Hisbollah und die Verwicklung in den Konflikt im Jemen.

Weiter hieß es, wie sehr Großbritannien und die USA in Übereinstimmung agierten, zeigten auch die jüngsten gemeinsamen Aktionen in Syrien. Die USA, Großbritannien und Frankreich werfen der syrischen Regierung den Einsatz von Chemiewaffen vor. Sie reagierten darauf mit Luftangriffen in Syrien.

Johnson kommt wenige Tage vor Ablauf einer wichtigen Frist für den Atomdeal mit dem Iran nach Washington. Bis 12. Mai muss US-Präsident Donald Trump aufgrund gesetzlicher Vorgaben entscheiden, ob Sanktionen gegen Teheran ausgesetzt bleiben.

Trump hat die internationale Vereinbarung wiederholt scharf kritisiert und damit gedroht, sie vollständig aufzukündigen. Im Gegensatz zu den USA wollen die anderen Vertragsparteien des Atomabkommens unbedingt an der Vereinbarung festhalten.

Wiener Abkommen

Das 2015 in Wien zwischen dem Iran und den fünf UNO-Vetomächten sowie Deutschland geschlossene Abkommen sieht vor, dass die Weltmächte im Gegenzug für deutliche Einschnitte beim iranischen Atomprogramm ihre Sanktionen schrittweise aufheben. Die IAEA hat wiederholt bestätigt, dass sich der Iran voll an das Wiener Abkommen hält. (APA/dpa, 6.5.2018)