Martin Sellner, Chef der rechtsextremen "Identitären Bewegung", hat mit einem neuen Videobeitrag für Spott und Häme und sozialen Medien gesorgt. Sellner berichtet darin von den Ermittlungen gegen seine Gruppierung, der die Staatsanwaltschaft etwa Verhetzung und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorwirft. Er müsse "seit Tagen viel in der Gegend herumfahren, um Feuerwehr zu spielen", sagt Sellner. "Ich bin auch gerade nicht in Österreich, ich sage auch nicht genau wo und wie", so Sellner weiter.

Allerdings bedachte Sellner bei dieser Äußerung wohl nicht, dass im Hintergrund des Videos, das er während einer Autofahrt aufnahm, immer wieder Verkehrsschilder zu sehen waren. Nutzer analysierten den Clip auf Twitter und entdeckten rasch die Abfahrt "Bruck an der Leitha West". Das beweist, dass sich Sellner während der gesamten Fahrt in Österreich befunden hat. Bis zum Grenzposten nach Ungarn wären es mehr als zwanzig Minuten Fahrtzeit, der Identitären-Chef kann sich also auch zum Start der Aufnahme nicht im "Ausland" befunden haben.

Keine Stellungnahme

Sellner hat sich zu der Widersprüchlichkeit nicht selbst geäußert, obwohl ihn User auf Twitter direkt darauf hinwiesen. Der Identitären Bewegung wurde neben ihrer rechtsextremen Ideologie oftmals unterstellt, ihre Aktionen und Anhängerschaft aufzubauschen oder Bedrohungen zu inszenieren. (red, 6.5.2018)