Bild nicht mehr verfügbar.

Rund um das CL-Finale in Cardiff lieferte das Gesichtserkennungssystem zu 92 Prozent falsche Ergebnisse.

Foto: Reuters

Um sich gegen Randalen auf Veranstaltungen zu wappnen, hat die Waliser Polizei im vergangenen Jahr ein System für Echtzeit-Gesichts in den Testbetrieb geschickt. Dieses kam auch beim Finale der UEFA Champions League zwischen Juventus Turin und Real Madrid zum Einsatz. In einem Bericht wurde nun bekannt, wie sich das System geschlagen hat, schreibt Wired.

Das Ergebnis ist vernichtend: 2.470 Personen hat der Algorithmus basierend auf Liveaufnahmen in Stadt und Stadion als verdächtig markiert. Doch nur bei 173 handelte es sich tatsächlich um Menschen, die in einschlägigen Datenbanken für Verbrecher und gewaltbereite Fußballreisende gelistet sind. Daraus ergibt sich eine Fehlerquote von 92 Prozent.

Polizei verteidigt System

Die Exekutive beschwichtigt allerdings, schreibt Wales Online. Denn immerhin habe es keine Festnahmen aufgrund der inkorrekten Erkennungen gegeben. Zudem gebe es kein System, das hundertprozentig akkurat sei.

Wenngleich das System auch bei anderen Einsätzen meist mehr "False-Positives" als richtige Ergebnisse lieferte, sei das besonders schlechte Ergebnis im Rahmen des Finalspiels nicht besorgniserregend. Als Ursache sieht man die schlechte Qualität der von Interpol, UEFA und anderen Quellen gelieferten Fotos.

Kritik von Datenschützern

Datenschützer sind auf den Testlauf der Waliser Polizei nicht gut zu sprechen. Sie sehen Echtzeit-Gesichtserkennung als Bedrohung für Freiheit und Privatsphäre. Dass das Tool der Exekutive bislang alles andere als genau arbeitet, dürfte ihre Sorgen nicht unbedingt kleiner machen. (red, 07.05.2018)