Ein der unterstützen Entwicklerplatinen von Qualcomm.

Foto: Google

Unter dem Namen Android Things arbeitet Google bereits seit geraumer Zeit an einem Betriebssystem für das "Internet der Dinge". In den letzten 17 Monaten sind dabei stolze acht Testversionen erschienen, in deren Verlauf Google zum Teil tiefgreifende Veränderungen vorgenommen hat. Nun ist es aber soweit: Der Softwarehersteller hat am Rande der Entwicklerkonferenz I/O offiziell Android Things 1.0 angekündigt.

Ausrichtung

Ziel ist es dabei eine einfach zu benutzende Basisplattform für entsprechende Anwendungen und Geräte zu schaffen, und zwar noch dazu eine, die sicherer als viele bisherige Angebote in diesem Bereich ist. Im Gegensatz zur Situation bei Smartphones will sich Google hier also alleine um die Update-Auslieferung kümmern.. Entwickler können zwar eigene Dienste und Apps auf dieser Plattform zum Laufen bringen, das Kernsystem wird aber von Google kontrolliert.

Ob das damit einhergehende Update-Versprechen für diese Gerätekategorie ausreichend ist, ist freilich eine ganz andere Frage. Drei Jahre lang will Google entsprechende Aktualisierungen ausliefern – das aber zumindest kostenlos. Zudem verspricht man, dass es Optionen für einen erweiterten Support geben soll, der dann wohl kostenpflichtig sein wird. Im Detail geht man auf diese Frage aber noch nicht ein.

Hardwareauswahl

All das ist auch der Grund, warum Google derzeit nur wenige ausgewählte "System-on-Modules" (SoMs) für die Entwicklung unterstützt. Konkret spricht man von Systemen basierend auf NXP i.MX8M, Qualcomm SDA212, Qualcomm SDA624, und dem MediaTek MT8516. Für die Entwicklung von Prototypen lässt sich zudem der Raspberry Pi 3 nutzen, bei dem Google aber kein fixes Update-Versprechen nennt, selbes gilt für die NXP i.MX7D Platine.

Die Wartung von mit Android Things entwickelten Geräten bietet Google eine Cloud-basierte Administrationskonsole an. Über diese können dann die Entwickler eigene Updates ausliefern oder im Problemfall auch Android-Things-Aktualisierungen pausieren.

Hintergrund

Das Betriebssystem selbst ist eine stark reduzierte Ausgabe von Android, die den Entwicklern einfachen Zugriff auf viel genutzte Programmierschnittstellen für Google Maps, Firebase und Co. gibt. Die Nutzung von Android Things ist an sich kostenlos, bei der damit einhergehenden Konsole liegt das Maximum aber bei 100 aktiven Geräten, wer mehr nutzen will, muss also dafür dann zahlen.

Google betont dabei, dass in den letzten Monaten bereits einige Geräte auf Basis von Android Things entwickelt wurden. So nutzen etwa aktuelle smarte Lautsprecher und Displays von Firmen wie LG und Lenovo bereits Googles Betriebssystem für das Internet der Dinge. (Andreas Proschofsky, 8.5.2018)