Konflikte zwischen wandernden Nudisten und Textilträgern gebe es in der Regel nicht.

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Berlin – "Willst du keine Nackten sehen, so darfst du hier nicht weitergehen" – mit diesem Spruch wird bisher an zwei Orten in Deutschland auf offizielle Nacktwanderwege hingewiesen. Geht es nach Bernd Schaffrath, könnte demnächst ein dritter FKK-Wanderweg in Brandenburg hinzukommen. Der passionierte Naturist und Organisator von Nacktwandertagen in Deutschland hat einen entsprechenden Antrag gestellt.

"Wir wollen den öffentlichen Naturismus in Deutschland fördern", sagte Schaffrath. Die FKK-Kultur habe hierzulande Tradition. "Die ersten Nacktwanderer in Deutschland entdeckten schon um 1920 den Einklang von Natur und Seele", berichtete Schaffrath. "Das Nacktwandern ist eine uralte Sache."

Kaum Konflikte

In Sachsen-Anhalt, wo sich einer der bereits existierenden Nacktwanderwege befindet, habe sich das FKK-Wandern als wertvoller Standortfaktor erwiesen. Auch für Brandenburger Gastwirte und Hoteliers könne sich Nacktwandertourismus lohnen. Der zweite offizielle Nacktwandersteig Deutschlands wurde in der Lüneburg Heide eingerichtet.

Konflikte zwischen wandernden Nudisten und Textilträgern gebe es in der Regel nicht. "Von anderen Wanderern wird man meist freundlich lächelnd empfangen", erzählte Schaffrath. Dennoch müssten die Pfade ausgeschildert werden. Eine Ausgrenzung bekleideter Wanderer sei dadurch keineswegs beabsichtigt.

"Wir wollen keine geschlossene Gruppe sein, wir sind offen für alle", betonte Schaffrath. Dennoch müssten sich die FKK-Wanderer schützen, zum Beispiel vor "Spannern und Möchtegern-Nacktwanderern". Nacktbilder, die ab und an in der Gruppe auftauchten, würden konsequent gelöscht. "Manche Leute verstehen nicht, dass FKK nichts mit Sex zu tun hat." (APA, AFP, 8.5.2018)