"Eau de Citron Noir" von Hermès versöhnt uns mit der Welt.

Foto: Ela Angerer

Ein Parfum von Hermès mag die falsche Wahl für einen Aufriss in der Disco sein. In allen anderen Situationen ist es eine nahezu religiöse Entscheidung – ungefähr so, als würde man eine Sinfonie von Beethoven oder Schubert auflegen.

Ja, sollte es das Paradies tatsächlich geben, dann wachsen in seinem Garten Sträucher, deren Blüten nach "Voyage" duften oder "Un Jardin sur le Nil". Ziemlich gefährlich also, nach so vielen Kalibern von einem Chefparfümeur zum anderen zu wechseln. Im Fall von Christine Nagel, Nachfolgerin des berühmten Jean-Claude Ellena, ist alles gut gegangen.

Was heißt hier gut? Man ist auf Anhieb verliebt: Schwarze Zitronen aus Kalabrien verschmelzen mit seltenen Hölzern und schwarzem Tee zu einem sanften, rauchigen Unisex-Duft. Wozu sich in Nachtclubs langweilen? "Eau de Citron Noir" versöhnt uns mit der Welt. (Ela Angerer, RONDO, 1.6.2018)

Kopfnote: Limette, Zitrone aus Kalabrien

Herznote: Schwarzer Tee, Zitronenblüte

Basisnote: Buddas Hand, Guajak-Holz

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