Haben Sie auch schon über die Begrifflichkeiten diskutiert?

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Es sind die schönsten Tage im Jahr: die einzelnen Arbeitstage, die zwischen einem Feiertag und dem Wochenende liegen und sich perfekt für einen kurzen Urlaub oder ein entspanntes verlängertes Wochenende eignen. Da kommt es in Firmen schon mal zu Auseinandersetzungen, wenn sich jeder an diesem Tag freinehmen möchte. Kompromissbereitschaft ist angesagt.

Wo man weit weniger Kompromisse eingeht: im Sprachstreit um die Bezeichnung des Zwischendrin-Tages. Während sich in ganz Österreich eigentlich der Name Fenstertag durchgesetzt hat, weigert sich eine kleine Enklave, genannt Oberösterreich, sich diesem Begriff zu unterwerfen. Die sprachmafiösen Oberösterreicher leisten Widerstand, wenn es um "ihren" Zwickeltag geht.

Brücken und Fenster

Umgangssprachlich ist die Herleitung des Zwickels im Zwickeltag nicht gerade einfach. Eine mögliche Erklärung: Der Tag ist zwischen Feiertag und Wochenende eingezwickt. Der Fenstertag hingegen soll seinen Ursprung im Kalender haben: Freie Tage werden dort gerne mit einem X gekennzeichnet. Ein Fenstertag erscheint dann zwischen den X-en wie ein offenes Fenster mit alten und offenen Balken.

Völlig unbekannt in Österreich ist der deutsche Brückentag. Warum sich die Brücke, die sich über den freien Tag schlägt, nie in österreichischen Sprachgefilden durchgesetzt hat, weiß man nicht. In Schweden zum Beispiel nennt man den Tag "Klemmtag". Das würde wiederum zum Zwickeltag passen ...

Wo sagt man's so wie Sie? Welche Worte für den Fenstertag kennen Sie noch? (11.5.2018)